Es gibt so viele schöne und pädagogisch wertvolle Spielzeuge, leider auch genügend nervtötende Staubfänger, denen irgendwann ganz "plötzlich" der Saft ausgeht und deren Batterien man auch nicht nachkaufen kann, wie schade... Versuch macht auch in diesem Fall klug und jetzt weiß ich zumindest beim zweiten Kind, was es dieses Mal nicht gibt (ganz davon abgesehen, dass von Nummer 1 ein ausreichender Bestand vorhanden ist *hüstel*). Ich erinnere mich da mit Grauen an ein singendes Hündchen mit gewöhnungsbedürftigen Reimen ("Der rote Apfel schmeckt ganz formidabel" - äh?)... Neben den klassischen Lernspielzeugen und einer Horde Kuscheltiere ziehen in einem Mädchenhaushalt auch irgendwann unvermeidlich Puppen und Barbies ein.
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Ungeschminkt ist nur Babybauch-Steffi Love ganz hinten, aber kein Wunder, die ist ja auch Mutter, haha |
Aber habt ihr euch so eine richtige Barbie schon mal genauer angeguckt?
Stark geschminkte Augen und Lippen, große Brüste, Wespentaillie, Maße 99 - 46 - 84 (BMI 16 = Magersucht!) und Spitzfüße, die nur gut in Hackenschuhe passen.
In einem Artikel auf t-online.de war mal zu lesen, dass Barbie ein unnatürliches und unerreichbares Körperbild vermittle und dass Frauenrechtlerinnen und Pädagogen befürchten, die Puppe könne negativen Einfluss auf Mädchen und ihr Verhältnis zum eigenen Körper haben.
Wäre Barbie eine echte Frau, würde sie u.a. schlecht Luft kriegen, sie wäre unfruchtbar, hätte Osteoporose, Bandscheibenprobleme, müsste auf allen Vieren kriechen und könnte aufgrund des schmalen Halses nicht mal ihren Kopf heben.
Vielleicht ist der negative Einfluss auf kleine Mädchen ja ein bisschen weit hergeholt, immerhin hatten wir alle Barbies, aber unabhängig davon und rein objektiv betrachtet ist das schon ein seltsames Wesen, was wir unseren kleinen Mädchen da zum Spielen in die Hand drücken oder?
Vor einiger Zeit kursierte auf Facebook ein Video von einer jungen Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die stark und fast bis zur Hässlichkeit geschminkten Bratz-Puppen "abzuschminken" und sie kindgerecht umzugestalten. Wirklich beeindruckend und unglaublich, wie viele Clicks und positive Kommentare dieses Video bekommen hat. Hier könnt ihr die Verwandlung bestaunen:
Als mich kurz darauf über Griffiths Consulting die Anfrage erreichte, ob wir "Lottie" aus dem Hause Arklu ausprobieren möchten, zögerte ich nicht lange.
Wer ist Lottie?

Die mutige Abenteurerin Lottie kommt z.B. als Piratendame, Schmetterlingsmädchen oder Balletttänzerin daher und ist dank ihrer kindlichen Proportionen und der handlichen Größe eine wahre Bereicherung im Spielzeugregal. Fiona hat sich Blätter-im-Herbst-Lottie ausgesucht, die man am Liebsten sofort mit raus in den Garten nehmen möchte. Ihr Gesicht sieht aus, als würde sie sagen: "Komm, lass uns spielen!"

Ich kann verstehen, dass sie bereits 19 internationale Auszeichnungen gewonnen hat, denn Lottie macht einfach Spaß! Sie kann im Gegensatz zur Barbie die Knie einknicken und sogar die Beine spreizen, ohne dass man gleich einen Totalschaden mit Hüftdysplasie in der Hand hält. Ich finde, Lottie ist eine tolle Alternative und speziell für kleine Kinderhände auch wesentlich besser geeignet. Hätte ich früher von ihr erfahren, gäbe es bei uns wohl mehr Lotties und weniger Barbies im Schrank!
Wenn das "kleine F" alt genug ist, wird sie auf jeden Fall eine eigene Lottie bekommen und vielleicht können die Barbies aus dem Bestand ja mal längere Zeit in den Urlaub fahren. Ins Kellerland oder so ;)
Auch wenn ich finde, dass in die "sexualisierte Puppe", die zu Hauf in deutschen Kinderzimmern vertreten ist, ein bisschen zu viel hineininterpretiert wird, glaube ich dennoch, dass die Idee hinter Lottie Zukunft hat und ein kleiner Schritt in die Richtung ist, dass Kinder einfach wieder länger und selbstverständlicher Kinder bleiben können. Schaden kann es jedenfalls nicht.
Lottie bekommt ihr übrigens für etwa 20€, z.B. über amazon oder direkt im Shop von HCM Kinzel.
Kanntet ihr Lottie bereits? Falls nicht, wie gefällt sie euch?