Montag, 16. Dezember 2013

Weihnachtsgeschichte 2.0

Es gibt so Kinderträume, die muss man sich einfach erfüllen, wenn man groß ist.
Einer dieser Träume heißt bei mir: Playmobil.
Mein Mann ist bekennender Lego-Fan, weil eben nichts vorgegeben ist und man nach Lust und Laune bauen kann, wonach einem der Sinn steht. Ich mag stattdessen gerade diese vorgegebene Begrenztheit von Playmobil: Kind - Mütze - Skateboard - klack. Herr Buddenbohm hat vor einiger Zeit eine sehr witzige Abhandlung über die Sehnsucht nach dem Klack geschrieben, wirklich lesenswert! Ich mag diese herrliche Unkompliziertheit von Playmobil, dieses sich abfinden mit der Tatsache, dass man nur ein Gelenk in der Mitte seines Körpers hat und damit tut, was man eben damit tun kann: sitzen und stehen. 
Das wohl interessanteste Spielzeug in unserem Haushalt ist das, was nur in der Vorweihnachtszeit bespielt werden kann: die Playmobil Krippe. Die verbringt den Advent auf unserem Wohnzimmertisch und verschwindet nach Weihnachten konsequent im Schrank. Man sollte viel mehr saisonales Spielzeug einführen. Jedenfalls fieberte Fiona sehnsüchtig darauf hin, endlich die Krippe aufbauen zu können: Stall, Esel, Kuh, Schafe, Hirte, Engel, Maria, Josef, Baby "Dschiesis", dessen "Nachtlicht", die Feuerstelle mit dem an einer Holzkonstruktion befestigten Kochtopf und den Tauben. Zwischen den beiden letzten stellte Fiona spontan einen Zusammenhang her, setzte den christliche Vogel in den christlichen Kochtopf und beschloss: "Heute gibt es gebratene Taube."
 
Und weil ich die war, die im Laden nicht dran vorbeigehen konnte, kam auch noch Besuch zum Essen vorbei: die heiligen 3 Könige mit ihrem bepackten Kamel, das "eigentlich ein Dromedar" ist (O-Ton Fiona). Zumindest war es ursprünglich so geplant, aber wer kennt das nicht? Während man eifrig Pläne schmiedet, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Die heiligen 3 Könige folgten also dem Stern, der über dem Stall unseres Bethlehemer Wohnzimmertisches leuchtete. Sie hatten Goldmünzen und diverse andere wertvolle Geburtstagsgeschenke im Gepäck. Als sich das Dromedar (Nono sagt übrigens konsequent der Dromedar) zwischendurch hinlegen und ausruhen wollte, schimpfte mein Kind: "Dromedar! Du kannst dich jetzt nicht hinlegen. Wir müssen dem geborten Baby doch noch die Geschenke bringen!!!" Ohne Rast setzten sie also ihre beschwerliche Reise fort und plötzlich sahen sie, wem sie die ganze Zeit gefolgt waren. Es war nicht der Stern über Bethlehem, sondern das helle Licht eines Weihnachtsmarktes gewesen. Das Jugendmotto "You Only Live Once" ein bisschen zu wörtlich genommen, zahlten sie mit den Münzen aus der Schatztruhe, legten ihre Königsumhänge ab, setzten sich in das Karussell und wenn sie inzwischen nicht in der Krippe angekommen sind, fahren sie noch heute selig frohlockend im Kreis....Oh holy flight.

5 Kommentare:

  1. YOLO! :-)

    Na dann: Frohe Weihnachten!

    Johannes

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  2. Ist ja genauso wie bei uns: Ich Playmobil-Fan, Mann Lego-Fan! Die Weihnachtssachen sind so schön! Aber die kann ich mir nicht auch noch zulegen - ich habe das ganze in Osterhasen-Ausstattung... Wird genauso gerne saisonal bespielt, denn das Kind hat an beidem Freud: Lego und Playmobil ;-))))))

    Liebe Grüße
    Nele E.

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  3. *lach* Oh wie schöön!! Ja, die Playmobil-Krippe hätte mir als Kind (und als Mama) auch schon sehr gefallen!!

    Liebe Grüße aus dem Zickenstall und ein schönes Weihnachtsfest!!
    Kristina

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  4. Wunderbar - Geschichte trifft auf das Hier und Heute. Mir gefällt's - und deiner Kleinen offenbar auch :)
    Ich wünsche euch ein wunderschönes Weihnachtsfest.

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  5. hihi, sehr schön ^^
    wie lieben ja playmobil auch seeeehr. haben dieses jahr 2 piratenschiffe auf flohmärkten erstanden (fürs kind gell…) und dekorieren den schrank im flur saisonal. grad mit einem weihnachtsmarkt (natürlich auch mit karussell) und zu ostern dann hasen. zwischendurch piraten oder ritter oder oder oder XD die krippe haben wir dieses jahr mal weggelassen, nächstes jahr dann wieder. und meine ist so alt, mein stall ist noch aus pappe :-/

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