Mittwoch, 18. November 2015

Ode an den Abendbrei

Als ich heute Morgen am Frühstückstisch saß und mit winzig kleinen Augen versehentlich das Messer statt in die Marmelade in meine Kaffeetasse getaucht habe, habe ich beschlossen, diesen Blogpost zu schreiben.
Dazu muss man wissen: wir waren heute Nacht wach. Zwischen 3.15 Uhr und 4.45 Uhr meinte das Baby, das nächtliche Stillen reiche nicht aus und man müsse um sich hauen, treten, sich in den Vierfüßler begeben und meckern. Und immer, wenn sie so tat als sei sie endlich wieder eingeschlafen und sich niemand mehr zu atmen geschweige denn zu bewegen traute, wachte sie wieder auf und das Spiel begann von vorn. Als ich ihr eine Flasche anbot, wurde es nur noch schlimmer. Wie kannst du nur, Mama!! Sie war einfach mit der Gesamtsituation unzufrieden und ich ahne auch, woran das gelegen haben könnte.

Dass ich mich also heute fühle wie von einem Zug überrollt und am Vormittag schon meinen 4. Kaffee trinke, könnte daran liegen, dass ich dem Baby gestern keinen Abendbrei gefüttert habe. Durch eine kleine Änderung im gestrigen Tagesablauf gab es für Felicia keine "Kaffee- und Kuchenmahlzeit" am Nachmittag, wo sie sonst aufgeweichten Babykeks mit Bananenmatsch bekommt. Nachgeholt haben wir die fehlende Mahlzeit gegen 18 Uhr, ein Gläschen Abendbrei. Da dieses Kind so wenig schläft wie wohl kaum ein anderes, bekommt es normalerweise erst ca. 20.30 Uhr dieses Gläschen. Und weil sie nun schon einen gegessen hatte und zu meiner Abendbrotszeit sehnsüchtig und mit ausgstrecktem Händchen auf meinen Toast guckte, schmierte ich ihr eine Leberwurststulle und wir verzichteten auf den üblichen Abendbrei. Ein tragischer Fehler, wie sich wenige Stunden später herausstellte.
Deshalb nun aus gegebenem Anlass: das Abendbreiunser


Abendbrei unser im Gläschen
geheiligt werde dein Nährwert
Deine Sättigung komme,
deine Wirkung geschehe,
wie am Abend, so in der Nacht.
Uns'ren täglichen Schlaf gib uns heute
und vergib uns unsere Fehler,
wie auch wir vergeben dir deinen Preis.
Und führe uns nicht in die Küche,
sondern erlöse uns vom nächtlichen Mahl.
Denn dein ist die Nacht
und der Schlaf und die Müdigkeit
in Schläfrigkeit: Guten Appetit!


5 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Ich erinnere mich sehr gut :) Ich hatte auch ein Baby, das nur selten müde war im Gegensatz zu seiner Mama. Halte durch! Und Galgenhumor hilft immer - herrlich :) :) :) Sina, die viel zu selten kommentiert, aber oft an euch denkt.

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  3. (ich mag zwar keine gläschen, aber die ode ist sehr schön geworden ^^)

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  4. Noch zehn Tage, dann geht bei uns das Brei-Kochen auch wieder los. Da fällt wenigstens das "wie auch wir vergeben dir deinen Preis" weg und das "ohne Zuckerzusatz" muss man nicht mehr extra betonen :)

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