Mittwoch, 27. Februar 2013

Eltern-Kind-Parade Februar

Bei der Eltern-Kind-Parade der Testmama geht es im Februar um das Thema "Essen". Erst wollte ich aussetzen, weil ich nicht gerade mit Kochfähigkeiten glänze, es nichts Besonderes wie etwa vegane Ernährung zu verteidigen gibt und auch sonst Essen bei uns eher ein Vorgang ist, der sich nicht groß von dem bei anderen Menschen unterscheiden dürfte. Aber da mir bei der Blogparade bisher in jedem Monat etwas eingefallen ist, machte sich der Kopf auch im Februar irgendwann selbstständig und hatte eine Idee. Da ich es gerne kreativ mag, gibt es also ein Ernährungs-ABC für euch. Besonders gesund wird es vermutlich nicht, aber das liegt eindeutig an den Vorlieben der kleinen Herrin des Hauses ^^

A wie...Apfelsaft.
Ist ihr liebstes Getränk. Jeder Verdünnungsversuch zur Vermeidung eines Zuckerschocks wird mit "iiieehh, der ist mit Wasser!" quittiert, es sei denn, ich habe genau das richtige Verhältnis erwischt. Glückssache.

B wie...BENTO!
Bento ist ein Onlineshop mit allerhand Kram, den man eigentlich nicht braucht, wie Bohrmaschinen-Keksausstecher, Teddy-Sandwichformer und die 100. Brotbüchse mit Pandagesicht. Manchmal, wie in unserem Fall, kann dieses scheinbar unnütze Zeug einem aber auch das Leben erleichtern, z.B., wenn man sich den Mund fusslig redet, dass leckere Apfelstückchen viel besser schmecken als klebrige Gummibärchen und das Kind sich trotzdem absolut unbeeindruckt vom bunten Obstteller zeigt. Mit den Tier-Foodpicks aus dem Shop kann ein Verweigerer auf ein Mal sogar Weintrauben essen - es geschehen noch Zeichen und Wunder. Das einzelne Aufspießen ist für Mama allerdings etwas mühsam ^^

C wie...Cheesestrings.
Ich kannte sie bis vor einer Weile noch nicht, mein Kind schon, rief es doch durch den gesamten Laden: "Mamaaaa, das sind "Schieß-Twinks", die kenne ich aus der Werbung!" Ups! Die Käsestangen sind einzeln verschweißt und bedruckt mit einer niedlichen Käsefigur, die ein bisschen an Tingeltangel-Bob aus den Simpsons erinnert. Mit etwas Geschick kann man von der dickeren Stange kleinere Streifen abziehen, muss man aber nicht. Schmeckt auch am Stück. Dass "der Käse zum Abziehen" völlig überteuert ist und genau in der Grabbelzone für kleine Hände liegt, muss ich hier wohl nicht extra erwähnen ;)

 
 
D wie..."Das ist noch zu heiß."
Dieser Satz kommt wohl jeder Mutter bekannt vor. Selbst, wenn ein Stück Pizza schon so kalt ist, dass man es beim Italiener anstandslos zurück in die Küche nehmen würde, melden die Sinneszellen im Kindermund noch akute Verbrennungsgefahr. Auf die Empfehlung "dann musst du pusten!" folgt in der Regel das Totschlagargument: "Kannst du lieber?" %$"&%$"!"!§$_:;>*#

E wie...Eiweiß.
Es gibt Gerichte, die sind leicht in ihre Einzelteile zu zerlegen ("Ich möchte nur das Fleisch essen, den Blumenkohl nicht.") und andere, bei denen sich das schwieriger gestaltet. Um mich beim Kochen nicht zu unterfordern, isst Fiona deshalb nur Spiegelei-Weiß ohne Gelb. Meine Königsdisziplin im letzten Sommerurlaub war übrigens das unfallfreie Herausdrücken der goldenen Kugel aus dem gekochten Ei. Lecker!

F wie...Fast-Food.
Ist es eigentlich ein schlechtes Zeichen, wenn das Kind die Buchstaben lernt und beim "M" nicht in erster Linie an MAMA denkt, sondern feststellt, dass es der McD*nalds-Buchstabe ist...? Sie lernt einfach sehr schnell, denn oft essen wir dort wirklich nicht. Solange der Pommes-Konsum etwas Besonderes darstellt, sehe ich keinen Grund, diverse FastFood-Ketten zu verteufeln. Immerhin, bei denen war bisher noch kein Pferd im BigMac oder? ;)

G wie...Gemüse.
Iiiehh, bäh.
"Fiona, was gab es denn heute in der Kita zum Mittagessen?"
- "Fleisch und Kartoffeln."
"Oh, lecker! Und was dazu?"
- "Gemüse. Aber das hab ich nicht gegessen. Ich mag nämlich kein Gemüse.
Aber den Pudding zum Nachtisch, den hab ich gegessen..."

H wie...Hip-Hop.
Der hat eigentlich nichts im Essen zu suchen, war aber in der Sprechlernphase lange Zeit die liebevolle Bezeichnung für Ketchup. :)

I wie..."Ich bin schon satt."
Ein Satz, der bei Fiona leider meistens viel zu schnell fällt. Von den mikroskopischen Mengen, die sie zu sich nimmt, kann man gar nicht satt werden, es sei denn, es gibt --> Kartoffeln. Es ist mir ein Rätsel. Aber zum Aufessen gezwungen wird hier niemand.

J wie..."Jurken".
In akuter Ermangelung einer Speise mit "J" haben die Gurken auf Berlinerisch diesen Platz eingenommen. Die gehen nämlich immer und überall, egal ob frische Gurkenscheiben pur oder die sog. "sauberen Gurken" ^^


K wie...Kartoffeln.
Kartoffeln mit Kräuterquark war die allererste richtige Mahlzeit, die sie nach der Breiphase gegessen hat. Schon damals war sie sehr wählerisch und hat mir die braun-grüne Gläschenpampe, in der laut Etikett feine Erbschen, Nudeln und Fleisch enthalten sein sollten, regelmäßig um die Ohren gehauen. Umso erstaunter war ich, als wir beim Schweden gegessen haben und sie mit Blick auf meinen Teller plötzlich den Mund aufsperrte und unruhig im Wagen hin und her rutschte. Ein kleiner Haps für sie, ein großer Haps für die Mama. Seitdem unangefochtenes Lieblingsessen.

L wie...Lebkuchen.
Wurden diesen Winter zum ersten Mal probiert und als "nicht lecker" eingestuft. Allerdings erst, nachdem sich der gesamte Schokoladenüberzug in der Hand verflüssigt hatte... Das probieren wir nächstes Weihnachten nochmal ;)

M wie...Marmelade.
Gibt es jeden Morgen auf ihre Brötchenhälfte, aber wiederum nur zur Hälfte! Auf die andere Hälfte der Hälfte, das zweite Viertel also, kommt eine Art Schweizer Nutella namens Ovomaltine. Wichtig ist, dass die unterschiedlich beschmierten Brötchenviertel nicht durchgeschnitten werden, muss alles am Stück bleiben. Letztens hat sie beim Frühstück den Vogel abgeschossen, als sie den geöffneten Mund vor die Marmeladenseite des Brötchens hielt und dann feststellte: "Mama, ich wollte doch zuerst die Ovuseite essen! Du hast sie falschrum geschmiert!" Haha... die Schwäche im logischen Denken ist wohl vererbt.

N wie..."noch mehr!"
Fällt leider fast ausschließlich im Zusammenhang mit --> "Süchigkeiten" und --> Pudding.

O wie...Obst.
Bis auf Weintrauben (danke, Bento!) und Bananen ist auch da nicht so viel zu machen. Kiwis gehen auch ab und zu, Orange und Ananas mal ein kleines Stück. Aber wenn ich geschälte, mundgerechte Apfelschnitze in die Brotbüchse lege, kann ich Geld darauf wetten, dass die nachmittags immer noch drin sind. Beim Geburtstag meiner Mama diesen Monat gab es einen großen Obstsalat, aus dem sie fein säuberlich stückchenweise und mit einer ungeahnten Akribie ihr Lieblingsobst rausgesammelt hat: Erdbeeren. In letzter Zeit stehen wir auch sehr auf die leckeren Smoothies von innocent, jedoch sind die (wenn im Angebot) entweder ausverkauft oder sehr teuer, siehe --> Unkosten.



P wie...Pudding.
Damit ihr nicht fälschlicherweise denkt, ich sei Markenbotschafter, spare ich mir jetzt das Aufzählen aller Sorten, die sie gerne isst. Wenn sie beim Einkaufen dabei ist, schlägt sie zielstrebig den Weg zum Kühlregal ein und ist erst zufrieden, wenn Puddings mit Ecke von Micky Maus, Minnie Maus, Donald & Daisy Duck im Wagen liegen. Warum so viele? Na die Freunde darf man doch nicht trennen...argh! "Das ist das Micky Maus Wunderhaus, kommt herein, wir laden euch ein..."


Q wie...Quark.
Sein Name ist Quark, Kräuterquark. Er ist bei uns der Mann der Kartoffel. Allerdings geht sie auch manchmal fremd mit der Butter, shit happens.

R wie...Rotkohl.
Den gibt es oft, wenn meine Oma Jauli kocht, besonders häufig in der Weihnachtszeit zur Entensaison. Das absolute Gemüseverbot ist dann scheinbar ein bisschen gelockert.
Ich gehe mal davon aus, dass sie diverse Bücher zum Thema Ernährung und Diäten noch nicht gelesen hat. Trotzdem ernährt sie sich oft genau nach dem Trennkostprinzip: zu einer Mahlzeit gibt es nur Kartoffeln, beim nächsten Mal nur Fleisch. Wenn es Rotkohl gibt, kann es auch schon mal vorkommen, dass sie eben nur den Rotkohl isst.

S wie..."Süchigkeiten".
Gern gesehene Gäste in allen Formen und Farben, Hauptsache Zuckergehalt >50%. Klingt in dieser non'schen phonetischen Abwandlung nach noch mehr Kalorien als mit "ß" ^^

T wie...Tütensuppe.
Das Phänomen "Suppe" habe ich jetzt schon von mehreren Mamas gelesen, da muss es jeden Tag Nudelsuppe geben, ob Sommer oder Winter, Mittwoch oder Sonntag. Und wenn dann zufällig keine Buchstaben im Teller schwimmen, ist das Geschrei groß. Suppe gibt es bei uns nicht so oft, aber wenn, dann muss es eine bestimmte sein. Bei "Micky Maus Wunderhaus" kocht Minnie für den kranken Goofy eine (Achtung, Wortspiel) "Minniestrone". Als ich Fiona letztens angeboten habe, für sie auch eine zu kochen, guckte sie etwas später entsetzt in den Teller und brach in Tränen aus. Als ich fragte, was passiert sei, erwiderte sie unter lautem Schluchzen, dass eine echte Minniestrone aber rot sei. Ich schickte sie aufs Klo und nahm in der Zwischenzeit einen Tropfen Lebensmittelfarbe zu Hilfe. Ein bis über beide Ohren strahlendes Kind fragte mich erstaunt und glücklich schmatzend: "Wie hast du das gemacht, Mama?"
- "Ich habe gezaubert."
"Kann ich auch zaubern?"
- "Ja, später, wenn du mal Kinder hast...." :)



U wie... Unkosten.
In die stürzt man sich eventuell, wenn man alles kauft, was bunt, kindgerecht und irgendwie niedlich ist. Weil Kinder spezielle Sensoren für überteuerte Produkte haben, sollte man sie ab einem gewissen Alter nicht mehr mit zum Einkaufen nehmen, sondern sich nur vorher eine Bestellliste der wichtigsten Zutaten ansagen lassen ^^ "Soll ich dir was von Rewe mitbringen?" - "Ja, Süchigkeiten!"

 
V wie... "Vielleicht einen Nachtisch?"
Häufige Antwort auf die Frage: "Was möchtest du heute essen?"

W wie...Wiener.
Gibt es für Fiona jeden Mittwoch nach meinem Musikkurs für Kleinkinder im Theater. Wenn sie nach 45min Singen/Tanzen von meiner Mama abgeholt wird (weil ich noch ein bisschen weiter arbeiten muss), geht es erst mal zielstrebig in die Cafeteria, Würstchen mit Ketchup und ein Trinkpäckchen bestellen. Wichtig: selber bestellen und bezahlen dürfen!

X wie...Salzstangen.
Hä? X? Ja, das war meine erste Assoziation zu dem Buchstaben, denn wenn Fiona zufällig irgendwo Salzstangen von Papa findet, werden die zu Buchstaben gelegt. Das X ist das Naheliegendste der 26 möglichen.

Y wie... Y-Magnet.
Tier- und Buchstabenmagnete gibt (gab?) es gerade zum 6er-Pack Fruchtzwerge dazu. Klar, dass mein Kind sicherheitshalber einen Vorrat für die Zeit bis zur Einschulung angelegt hat. E wie Elefant, F wie Fuchs, K wie Kugelfisch. Frage mich, was beim Y steht. Yak?!

Z wie... "Zauber-..."
Der "Zauber" lässt sich an nahezu jedes Nahrungsmittel hängen um es für den Nachwuchs attraktiver zu machen. Wer kennt das nicht? "Nein, mein Schatz, das ist kein Hustensaft. Das ist ein Zaubertrank!" Bei uns gibt es alles, vom Zauberkäse bis hin zur Zauberzahnpasta. Kein Wunder, wir sind ja auch hexhex ;)

9 Kommentare:

  1. Ich hab jetzt einen ganz süßen Geschmack im Mund ;)

    AntwortenLöschen
  2. kugelfisch, gefällt mir ^^
    hach toll, so schön geschrieben :) ich hoffe, der bjare bleibt ein so guter esser, wie jetzt. im zarten alter von 8 monaten futtert er nämlich auch schon sehr gerne saure gurken ^^

    AntwortenLöschen
  3. Grins, das mit dem färben der Suppe muss ich mir mal merken, denn meine liebt auch Micky Maus Wunderhaus und wehe dem, der Pudding kommt nicht mit. Ach, wie ich es liebe, wenn ich dann mal alleine einkaufen kann.
    Achja, und danke, meine Tochter luschte gerade über die Schulter und will jetzt unbedingt den Käse haben, DEN Käse und ich hab ihn nicht :-(

    Lg Carmen

    AntwortenLöschen
  4. Das las sich gerade sooo was von lustig, hihi "Zaubertrank" :)
    Liebe Grüße,
    junglejane

    AntwortenLöschen
  5. Ja, den Y-Magneten mit dem Yak haben wir hier;-)
    Liebe Grüße
    Ute

    AntwortenLöschen
  6. haha XD Oh, das erkenne ich unsere Mäuse - vor allem Lilli - in vielen, vielen Punkten wieder. Nur das mit dem Wasser haben wir irgendwann um den 2. Geburtstag herum erfolgreich durchgesetzt. Danke für diesen tollen Post. =) GLG Mari

    AntwortenLöschen
  7. Ach, es ist immer so unterhaltsam bei dir zu lesen... Und das ABC ist wieder mal so gelungen ;) In einigen Dingen erkenne ich doch glatt meinen Babykeks wieder...
    Bei uns wurde übrigens das Essen grün gefärbt (äh gezaubert) weil der kleine Herr eben kein rot mochte ;)

    Die liebsten Grüße S.

    AntwortenLöschen
  8. Vielen Dank für all eure lieben Kommentare! Da macht das Schreiben gleich doppelt so viel Spaß :-*

    AntwortenLöschen
  9. *mihihi*, cool, die rote Suppe. Ich musste hier auch schon gruene Muffins backen.

    Kinder und Essen ist wirklich ein unendliches Thema.

    Den String-Kaese gibt es als Original uebrigens in der Slowakei. Falls da irgendwer mal hin- oder durchfaehrt, unbedingt probieren. Das Original ist naemlich 1000x leckerer als die Faelschung.

    AntwortenLöschen