Freitag, 14. Februar 2014

Zauberhafte Ostsee


Wie ihr wisst, zieht es mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit ans Meer. Auch in der ersten Februarwoche - Winterferien in der Hauptstadt - war das nicht anders, allerdings führte uns die Reise nicht tausende von Kilometern gen Süden, sondern für 3 Tage an die wunderschöne Ostsee, also quasi "um die Ecke". Ich bin ja mehr so der Bikini-Strand-Cocktail-Typ und habe Wasser am Liebsten in gemütlicher Badewannentemperatur. Trotzdem war und bin ich immer noch völlig fasziniert von der winterlichen Ostsee!


Eisbaden war zwar niemand, aber am Strand konnte man tatsächlich ganze Völkerwanderungen beobachten. Wirklich erstaunlich, wie viele Menschen sich ein paar Tage Erholung an der Küste gönnen, um ein bisschen frische Seeluft zu schnuppern. Der Sand war in Ufernähe eingefroren, so dass wir unsere Strandspaziergänge ganz bequem mit Kind im Bollerwagen "erledigen" konnten. Es gibt ja bekanntlich kein falsches Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Dementsprechend zwiebeldick waren wir angezogen, obwohl ich das Wetter und den Wind dennoch als sehr mild für die Jahreszeit empfunden habe.
Auf dem Markt in Swinemünde an der polnischen Grenze haben wir uns noch winterfest ausgerüstet mit dickem Schal und einer bestimmten Art von Fellbommelmütze, die ich unbedingt haben wollte, und dann konnte der Spaß beginnen. Nachdem wir eine Weile Seeluft geatmet, hungrige Enten und Möwen gefüttert und vergeblich versucht haben, festgefrorene Muscheln zu sammeln, ging es langsam zurück in Richtung Hotel. Mein Herz machte einen Satz vor Freude, als ich die magische Ankündigung "GLÜHWEIN" an einem kleinen Strand-Stand lesen konnte. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den Geschmack kältebedingt tatsächlich objektiv bewerten kann, aber er war erstens endlich mal richtig heiß und zweitens hat er so gut geschmeckt, wie noch nie ein Glühwein zuvor ;)
Um die Feuerschale herum standen Bänke mit Decken und romantische Strandkörbe und so konnten wir die Wintertage mit Blick auf die schöne Heringsdorfer Seebrücke so richtig genießen (Das Glühwein-Feuerschalen-Strandkorb-Programm haben wir jeden Tag mitgenommen).

Das direkt an der Seebrücke gelegene Kurhotel ist eine echte Wohlfühloase für Familien, zu jeder Jahreszeit. Ich glaube, die Stichworte "Indoor-Spielplatz" und "Schwimmbad" genügen den Mamas und Papas unter euch. Weißte bescheid... Speziell der Spielplatz ist eine wunderbare Einrichtung für Eltern und Kinder, denn während sich der Nachwuchs im gepolsterten Paradies vergnügt, kann Mama direkt davor auf einer Liege bei einem guten Buch entspannen und hat mit dem anderen Auge trotzdem immer alles im Blick. Das Schwimmbad ist nicht sehr groß, erfüllt aber absolut seinen Zweck, wenn man nicht gerade die Hauptstoßzeit der 8-12-Jährigen erwischt. Wer hat eigentlich erfunden, dass man seinen Badespaß in 3 Oktaven quietschend kommentieren muss...? Wir hatten ein süßes Appartement mit Schlaf-, Wohn-, Badezimmer und Küche, waren mittags unterwegs essen und haben abends selber gekocht. An der Strandpromenade gibt es einen kleinen Strandimbiss namens "Seebär", den kann ich euch als Geheimtipp nur wärmstens empfehlen, wer mal in Heringsdorf vorbei kommt! Wir saßen - wie es sich für die Ostsee gehört - gemütlich in nostalgischen Strandkörben und haben uns ein Mal quer durch die Speisekarte probiert, von Currywurst und Crêpes über Erbsensuppe bis Soljanka.
Auf dem Weg dorthin lag ein Piratenschiff vor Anker, an dem sind wir auch nie ohne Besuch vorbeigekommen. Mutig kletterte die Piratenprinzessin über die Netze bis nach ganz oben in den Ausguck und ließ sich anschließend von Kapitän Mum aus selbigem wieder befreien. Als Folge dessen möchte Fiona inzwischen übrigens nicht mehr Kinderärztin werden, sondern Pirat, deswegen ist im Kinderzimmer eine wahre Piraten-Mania ausgebrochen! Im Faschings-Fundus von C&A begegnete mir vor wenigen Tagen ein Kostüm, das sie nun fast täglich über ihre normalen Klamotten anzieht. Als wir am Freitag auf dem Fernsehturm waren, hat sie darauf bestanden, den Piratenhut, die Augenklappe, das Fernrohr und den Säbel mitzunehmen! Große Augen bei den Leuten an der Sicherheitskontrolle! Mit dem Berliner S-Bahn-Plan hatte sie auch schnell die passende Schatzkarte gefunden und ist nun bis in die Fingerspitzen "piratifiziert". Naja, gibt Schlimmeres.

Wenn man nach Usedom fährt, ist ja schon die große Zecheriner Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet, eine echte Sehenswürdigkeit. Eine weitere wartet im Ostseebad Trassenheide: denn dort steht die Welt nicht nur im übertragenen Sinne auf dem Kopf! Schon von Weitem zu sehen, ist das  "verkehrt herumme" Haus alles andere als gewöhnlich! Man betritt es nicht ganz üblich durch die Balkontür unten und befindet sich im nächsten Moment in der 1. Etage, die gleichzeitig das Erdgeschoss ist. Geht man die Treppen hoch, steht man in einigen Metern Höhe im Eingangsbereich und hat von dort aus einen tollen Blick über den Garten. Für wen das schon verwirrend klingt,
 der sollte das Haus unbedingt mal live und in Farbe sehen! Man läuft quasi an der Zimmerdecke und sämtliches Mobiliar hängt von der Decke, Waschbecken und Sofa genauso wie Fernseher, Stehlampe und Schreibtisch. Vor Ort ist es gar nicht so schräg (haha, im wahrsten Sinne!), wie man es sich vorstellt, aber wenn man die gemachten Bilder hinterher ansieht und um 180° dreht, sieht der Handstand auf der Kloschüssel schon erschreckend echt aus. Nur die entgegengesetzte Schwerkraft, die meine Tasche wie von Zauberhand gen Himmel zieht, ist ein kleiner Spoiler bei dem Bild mit dem Titel "Kotzen 2.0". Die großen Möbelstücke sieht man natürlich auch, wenn sie verkehrt herum im Zimmer stehen bzw. hängen, aber die kleinen Details wie Bücher, Dekofiguren, Telefon und Blumenvasen habe ich tatsächlich erst hinterher auf den Fotos wahrgenommen. Wir haben an der Decke klebend noch Milliarden Bilder geknipst, während meine Mama das Haus wegen ihres verwirrten Gleichgewichtssinnes schnell wieder verlassen hat... Sollten wir nochmal dort vorbeikommen, würde ich definitiv wieder reingehen. Great fun!

Zu guter Letzt lasse ich noch ein paar Bilder sprechen und zeige 
euch die zauberhafte Ostsee als "Winter Wonderland".








 

  

 
 

2 Kommentare:

  1. Das Museum ist ja soo cool. Ich war mal in Finnland, da gab es eines aus sicht der Kinder, wo alles drei mal so groß war, das war auch lustig. Vielleicht schauen wir uns das auch mal an. Wenn man genau hinschaut sieht man aber, dass es nicht echt sein kann das Foto^^ sonst müssten die haare und Tasche ja auch anders hängen^^ sehr coole Bilder!

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  2. Wir hatten ja "damals", als das Elternbloggertreffen zu Ende war, einen Abstecher an die herbstliche Ostsee gemacht und fanden das schon grandios - wie schön muss es erst im Winter sein, wenn überall auf dem Meer die Eiskristalle funkeln. Danke fürs Mitnehmen, wunderschöne Aufnahmen und das verrückte Haus, das habe ich schon auf Facebook bewundert, da will ich auch mal hin!!!

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