Freitag, 30. Dezember 2011

Hase hoch!

Ein paar vollgefressene Post-Weihnachtstage sind vergangen: Entenbeine wurden vernichtet, Hasenreste aufgewärmt, Tannenbaum wurde abgeschmückt, Geschenke reichlich bespielt und auf der Suche nach zusätzlichen Schienen für die Lego-Eisenbahn haben wir uns am ersten Werktag nach Weihnachten gefühlte 10 Stunden (mit stündlich sinkender Motivation) durch diverse Berliner Einkaufscentren geschleppt, um die Schienen im Endeffekt dann doch abends bei Amazon zu bestellen - und auch dort: "nur noch 2 Stück auf Lager". Hö?! Jedenfalls weiß ich jetzt, was es in vielen Familien zu Weihnachten gegeben haben muss: Schienen, Schienen, Schienen. Aber bei der Zuverlässigkeit der S-Bahn ist es ja tatsächlich besser, wenn man eigene hat. Ausschlaggebend für den Schienenkauf waren übrigens die beiden Fahrgäste, unsere Kitty-Zwillinge, die sich trotz fehlenden Mundes mit Mimik und Gestik über die Eintönigkeit der Strecke beschwert hatten... Bei uns reagiert die Bahn sofort, sowas nennt sich Kundenfreundlichkeit ^^

Strunz musste über die Feiertage außer Gefecht gesetzt werden, es ging nicht anders. Das Mousse-au-Chocolat hat lauter gerufen, als er "NEIN" brüllen konnte. Dafür kann ich die Anzahl Plätzchen, die ich in der gesamten Vorweihnachtszeit gegessen habe, an einer Hand abzählen *stolz* Besonders schwierig sind die "Belgischen Meeresfrüchte", die ich von Schülern als Weihnachtsgeschenk bekommen habe. Sowas kauft man sich ja in der Regel nicht selbst. Nun esse ich eigentlich weder Nougat noch echte Meeresfrüchte, aber die hübschen Muscheln und die grazilen Seepferde sehen soo soo lecker aus! Als Dankeschön sagte die Waage am Morgen des heiligen Abends (Oxymoron?) ein sattes Minus von glatten 10kg. Danach habe ich beschlossen, sie bis nächstes Jahr erstmal nicht mehr zu betreten...

Nun zum eigentlichen Thema dieses Posts: Hase hoch!
Wir waren gestern im "Tropical Islands", Europas größter, tropischer Urlaubswelt. Etwa 60km südlich von Berlin liegt sie - die gigantische Halle, die ursprünglich als Luftschiffwerft gebaut wurde. Die Firma ging jedoch in Konkurs, bevor der erste Prototyp gebaut werden konnte, und so befindet sich heute in dem Maßanzug für Luftschiffe das "Tropical Islands Resort". Die Ausmaße sind unvorstellbar: die Freiheitsstatue von New York könnte darin stehen und der Eiffelturm könnte darin liegen. 14.000 Tonnen Stahl, 70.000 Quadratmeter Dach und 5 Millionen Kubikmeter Luft, die permanent auf angenehme 26°C geheizt werden wollen. Also alles in Allem eine wirklich beeindruckende Konstruktion. So viel zu den technischen Daten.
Jetzt zu unserer Reise in die "Tropen", Weihnachtsgeschenk meiner Mama:
der Eintritt für einen Erwachsenen ohne Studenten-, Behinderten- oder Hartz IV-Ausweis beträgt stattliche 29,50€. Kinder zahlen 24, Kleinkinder unter 3 nix. Wenn 2 Erwachsene und ein Kind voll zahlen, können Kind Nummer 2, 3 und 4 kostenlos mit rein. Das ist zwar schön, uns aber herzlich egal. Onlinetickets kann man natürlich kaufen, wobei mir die Vorteile nicht ganz einleuchten wollten, könnte man doch einfach vor Ort sagen, dass 2 erwachsene Vollzahler und eine Kurze einfach nur baden möchten. Unter dem Link "Tickets online kaufen" stand "Sichern Sie sich Ihre Vorteilseintrittskarte" und darunter der Satz: "wenn Sie bis 11 Uhr anreisen, ist der Eintritt am Buchungstag mit der Vorteilseintrittskarte garantiert". Ich verstand mehr Bahnhof als Baden, buchte dann aber einen Abend vorher doch noch die Onlinekarten. Was man hat, hat man. Im Nachhinein weiß ich - hätte ich das nicht getan, hätten wir gestern einen Autobahnausflug ohne Baden unternommen. Wir fuhren also pünktlich um 9.45 Uhr zu Hause los, im Kofferraum Taschen und Tüten mit Bikinis, Badehosen, Handtüchern, Badeboot, Benjamin-Blümchen-CD und Reiseproviant (Zitat meines Mannes während ich stullenschmierend am Frühstückstisch saß: "Du weißt aber schon, dass wir nur 45 min fahren?!". Ja, das weiß ich wohl, aber Kleinkinder und Petrus sind unberechenbar! Kann doch sein, dass wir zwischen dem Ortsausgang von Berlin und der Autobahnausfahrt zum Tropical Islands von einem Schneesturm überrascht werden. Klar, es sind fast 10°C PLUS draußen, aber man kann ja nie wissen.
Die Fahrt verlief reibungslos und schon Kilometer vor dem tropischen Paradies (?? we will see!!) standen große Wegweiser-Schilder, bei denen mich nicht mal gewundert hätte, wenn der Name zusätzlich zu Bild und Buchstaben noch in Blindenschrift eingestanzt gewesen wäre. Auf der großen Parkampel-Anlage leuchtete neben P1 ein rotes "besetzt". Der direkt vor uns liegende P2 strahlte uns sein grünes "frei" entgegen, was will man mehr. Schon von der Autobahnausfahrt war die Kuppel der riesigen Konstruktion zu sehen gewesen. Als wir dann aber auf den Parkplatz fuhren und sie sich in voller Größe vor uns aufbaute, staunte Stephan nicht schlecht: "Boah, da passt ja ein Zeppelin rein!" Ehemalige Luftschiffwerft, so sieht's aus.
In den FAQs hatte ich einen Abend vorher noch gelesen, dass man Buggys und Kinderwägen problemlos mit reinnehmen kann. Wozu genau? Um von einem Pool zum anderen zu fahren? Nix, Kind läuft.
Aus "Kind läuft" wurde ein flehendes "Arm-Arm!" schon auf dem windigen Fußmarsch vom Parkplatz ein Mal um die gesamte Halle bis zum Eingang. Da habe ich zum ersten Mal gedacht, wir hätten den Wagen doch mitnehmen können. Der Gedanke kam im Verlaufe des Tages dann auch nicht nur ein Mal. Warum der Eingang auf der Hinterseite ist und man ihn eben nicht von P2 aus sehen kann, wurde mir schlagartig klar, als wir mit Sack, Pack und Kind auf dem Arm die letzte Kurve nahmen: MENSCHEN. Wohin das Auge sah - alles voller Menschen! Große, kleine, dicke, dünne, Säuglinge, Kinderwägen, Reisetaschen, Schlauchboote und dazwischen: Menschen. Okay, vielleicht waren die Weihnachtsferien nicht der optimale Zeitpunkt für einen Badetag im Tropical Islands, aber was dort weit vor der Eingangstür abging, hätte normalerweise einen familieninternen Augenkontakt und anschließende Kehrtwende bewirkt, wenn wir im Vorfeld nicht schon fast 60€ bezahlt hätten.
Ca. 50m vor den zum Zwecke des Windschutzes aufgebauten Partyzelten standen Leute. Vorsichtig fragten wir einen Securitymann, der uns etwa 2 bis zweieinhalb (!) Stunden Wartezeit ankündigte. Na danke! Es war kurz nach halb 10. Wir zeigten ihm die reservierten Tickets und er schickte uns zu seinem Kollegen am anderen Eingang, ein Mal durch alle Zelte und durch die Masse hindurch. Wie unangenehm! Klar, wir waren im Recht, denn wir hatten schon Karten, aber wartendes Pöbelvolk reagiert unter Umständen in solchen Situationen ziemlich genervt auf "Vordrängler", die wir ja eigentlich nicht waren. Mit den Onlinetickets offensichtlich wedelnd, kämpften wir uns gemeinsam mit einem jungen Paar mit großen Kinderwagen, der in den Zelten wie ein Schneepflug funktionierte, bis zum Eingang vor und sparten uns so 2 Stunden Partyzelt. Zum Glück! Die Tür ging auf: gefühlte 40°C, eine Luftfeuchtigkeit von sagenhaften 60% und eine Menschenschlange. Was sonst. Dort standen sich alle mit reservierten Tickets die Beine in den Bauch und schwitzten unter ihren Mänteln, Schals und Mützen. Das erste Mal fix und fertig waren wir also schon, bevor wir richtig drin waren. Naja, kann ja nur besser werden. Von den jeweils fast 30€ Eintritt pro Person hätte man gute 10 nach dem Tag wieder zurückbekommen müssen als Kilometergeld. Auf dem Armband-Chip, auf den man während seines Aufenthaltes bargeldlos isst, trinkt und einkauft, stand die Schranknummer, also nix mit Aussuchen. Die erste halbe Stunde ging demzufolge drauf für's Schranksuchen, Nr. 4134 und 4139. Als wir sie endlich gefunden hatten, hatten um uns rum noch mehr Leute ihre angrenzenden Schränke gefunden. Es war zu voll zum Tasche abstellen! Auf dem Boden robbten Babys, es flogen Socken und Badehosen, Schwimmtiere und Rucksäcke drängten sich dicht an dicht; alle wollten an die Schränke. Beim Öffnen des Unsrigen stellten wir erschrocken fest, dass alle Schränke die Größe einer Milchzahndose hatten. Logistisch nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Nono trug das ganze Chaos mit Fassung, verlangte nur nach "Liem Hasi". Dass sie ihn nicht noch mit in den Pool genommen hat, wunderte mich fast. Nach einer Weile Hasen tragen können die kleinen Ärmchen dann nicht mehr und das Ohrentier kommt dem Schwimmhallenboden bedrohlich nahe. Um "Liemhasi" vor dem sicheren Tod zu schützen, den das Umfunktionieren als Nachziehtier unweigerlich mit sich gebracht hätte, dröhnte unser Schlachtruf durch die Umkleidekabinen: "Hase hoch!"
In der "Südsee" angekommen, konnte man vor Menschen kaum treten, geschweige denn, sein Handtuch am Strand platzieren, ohne dass man beim Nachbarn in dessen Buch mitlesen kann, ohne dafür größere Anstrengungen zu vollbringen. Auf der Suche nach Schwimmwindeln machte unser Papa sich auf den Weg durch die Tropen und ließ Mama samt badewilligem Nono-Kind allein zurück. Nach einer gefühlten Ewigkeit war er endlich zurück und wir konnten baden gehen, natürlich immer, ohne die Spiegelreflex in der großen REWE-Tüte aus den Augen zu lassen. Der tapetenähnliche Banner mit blauem Himmel und weißen Wölkchen wirkte in der Tat ein bisschen albern, da direkt darüber Brandenburgs grauer Dezemberhimmel reinguckte. Aber sei's drum. Immerhin, Wasser war warm. Es beschlich mich nach einer Weile das Gefühl, als hätten sie nicht die Tropen, sondern den Osten wieder geholt. Für alles, und ich meine wirklich für ALLES, musste man anstehen. Du willst was zu Essen bestellen? Stell dich an! Du willst dein Essen per Chip bezahlen? Stell dich an. Du willst Messer und Gabel dazu? Stell dich an! Du willst im Eiscafé einen Kaffee nach dem Essen bestellen? Stell dich hier an. Du willst eine Kugel Eis für's Kind dazu? Tut mir leid, stell dich an der anderen Schlange an, hier nur Eisbecher. Nachdem ich Nerven und nicht vorhandenes Geld an der Kasse gelassen hatte, war meine Latte inzwischen kalt geworden... Alle guten Vorsätze über Bord werfend (nein, ein 29.12. zählt nicht mehr zu den genehmigten Feiertags-Ess-Tagen), bestellte ich notgedrungen auch eine Pizza. Einfach aus dem Grund, weil ein erneutes Anstehen wieder eine halbe Stunde Zeit gekostet hätte und Stephans Pizza temperaturtechnisch in der Zwischenzeit als Eis durchgegangen wäre.
Sauna, Dampfbad, Massagen, Rutsche, Jungle-Lift, Fitness, Golf und Heißluftballon mussten extra bezahlt werden, haben wir also demzufolge auch nicht gemacht. Die einzige Freude zum Thema "Heißluftballon" bestand darin, dass die beiden Flieger in Sitzen mit baumelnden Beinen (ohne Korb) auf eine Höhe von 50m steigen und dort den direkten, ungeschmälerten Blick auf das gigantische Werbeplakat von RTL-Radio haben (2.Reihe, 1. Bild v.l.). Abgesehen von der Tatsache, dass Ballonfliegen teuer war und nur 2 Sitze hatte - ich hätte auch von oben nicht sehen wollen, wie voll die Halle tatsächlich war...
Das Baden in der Lagune und im Kinderpool hat großen Spaß gemacht. Nona ist gerutscht wie ein Weltmeister und hat anderen Kindern stolz ihre Schwimmflügel präsentiert. Okay, es gab auch Grund zum Präsentieren, schließlich waren es die zweitteuersten der Welt aus dem Islands-Shop für 10€ (in einem anderen der 3 Shops gab es welche für unglaubliche 25€! Da kriegt man dann das Kind gleich dazu, oder wie?!). Wenn wir dann mal nicht anstanden und einen Platz an einem der Pools/Strände/Tische gefunden hatten, war es wirklich schön! Aber ein Mal reicht uns allen. Nona staunte über die wirklich sehr großen Karpfen in den Teichen und bestätigte, dass sie auch einen Fisch haben möchte. Stephan und ich dachten beide an einen Goldfisch im Glas, damit könnten wir leben, aber Fiona meinte das mit dem Karpfen wirklich ernst. Sie möchte: "einen dooßen! Den da möcht' Nono haben!" Oh oh!
Beim Auschecken war die Schlange nicht mehr so lang. Dafür waren unsere Gesichter umso länger, als die gute Frau am Ausgang ihre Forderungen von unseren Armbandchips nannte. 60€ Eintritt waren im Vorfeld bezahlt und trotzdem wollte sie noch sage und schreibe Vierundsechzig Euronen zusätzlich. Gut, wir waren auch schön blöd und haben bei der Geschirrrückgabe die Becher vergessen, auf die wir jedesmal 1,50€ Pfand bezahlt hatten, aber für 2x Kaffeetrinken, 2 Pizzen + jeweils 0,3 Getränk, eine Kugel Eis, Schwimmflügel, 2 Schwimmwindeln und ein kleines Hai-Kuscheltier war das ganz schön heftig. Die wissen schon, warum sie das mit den Armbandchips machen und nicht sofort bar bezahlen lassen. Das Nonchen war schon eingeschlafen, als wir noch nicht ganz vom Tropical-Islands-Gelände runtergefahren waren.
Fazit: war ganz schön und ist 1 - nur einen - Besuch wert, aber sehr teuer und Ferienzeiten würde ich vermeiden. Und wer schon mal am richtigen Meer unter strahlend blauem Himmel und der richtigen Sonne seinen Urlaub verbracht hat, der kann vor dem Südseeposter nicht wirklich entspannen...
Einen schönen Tag hatten wir trotzdem und haben die Erinnerungen an viel zu viele Menschen auf einem Haufen am Abend in Feuerzangenbowle ertränkt :)
Heute haben wir Silvester-Raketen-Monster mit der Strohhalmpustetechnik gemacht, die kleben jetzt an Fionas Tür. Manche haben sogar Haare, aber zentraler Bestandteil sind ihre Wackelaugen ^^ Damit sieht alles witzig aus.
So, und damit wünsche ich euch einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr.
Kommt gut rein und lasst die Korken knallen! Auf ein wundervolles 2012! Cheers!

P.S. The same procedure as last year, James?
The same procedure as every year, Sophie :)

Sonntag, 25. Dezember 2011

"Ich hab' Weihnachten!"

Nach einem wundervollen, besinnlichen Heiligabend möchte ich euch die Bilder davon nicht vorenthalten. Geschenke hatten wir so viele, dass man hätte meinen können, im Nachbarzimmer warten noch 3 andere Kinder sehnsüchtig auf ihre Geschenke :)

Die Prinzessin war schon den ganzen Tag sehr aufgeregt, deswegen dachte ich, wir sparen uns den Mittagsschlaf. Aber als sie dann um halb 2 anfing zu schwächeln und ihre Laune mit jeder Minute schlechter wurde, habe ich sie doch hingelegt. Es verging eine ganze Zeit, in der wir noch das Klackern der Murmelbahn und das vertraute Geräusch von Legosteinen, die aufeinander gesteckt werden, vernehmen konnten, bis sie dann endlich eingeschlafen ist. Den Gang zur Kirche konnten wir uns demzufolge sparen, was aber angesichts des regnerischen Wetters bei aber immerhin 12 Grad Plus und keinem Futzelchen Schnee nicht so tragisch war. Das Kind konnte in Ruhe ausschlafen, der Papa konnte ebenfalls in Ruhe das Essen vorbereiten und wir konnten Kaffee trinken und leckeren Obstsalat essen.
Und stellt euch vor, in der Zwischenzeit haben wir beim Nachbarn sogar kurz den Weihnachtsmann gesehen!
Madame hat das ganze Spektakel verschlafen und ist erst aufgewacht, nachdem alles schon vorbei war. Dann wurde sich schick gemacht, selbst im Spiegel bestaunt und dann ging's an Mamas Hand in's dunkle Wohnzimmer, in dem die Gäste mit Wunderkerzen auf uns warteten. Was dann folgte, waren Weihnachtslieder aus dem Radio, strahlende Kinderaugen ob der geballten Masse an Präsenten unter'm Tannenbaum und das zufriedene, vorfreudige Zerreißgeräusch von Geschenkpapier gepaart mit ab und zu einem "Aaaahh" und "Ooooh" der umsitzenden Erwachsenen. Jeder hat das geschenkt, was er vermutlich selbst gern gehabt hätte (oder mit dem er in Zukunft selber zu spielen gedenkt ^^): von Mama eine Baby-Born, von Papa eine LegoVille-Eisenbahn, von Sasa einen Bagger und von Opa eine Kindercouch. Nur ob Onkel Philipp mit Hello-Kitty-Bettwäsche und Kitty-Handtuch selbst so glücklich gewesen wäre wie Fiona, sei mal dahingestellt :)

Das Couch-Foto trägt übrigens den Titel: "Du kannst die Füße auch hoch machen!" ^^

Als wir nach der Bescherung das Papa-Menü "Kaninchen, Spätzle, Rotwein und Salat" (+unglaubliches Mousse-au-Chocolat!) genießend am Tisch saßen, sagte Fiona glücklich strahlend und zufrieden: "Ich hab' Weihnachten!"
Und als ich ich hinterher den Kinderkanal anmachen wollte, damit sie ihr Sofa richtig einweihen kann und der Fernseher nicht auf Anhieb funktionierte, meinte sie genervt: "Mach einfach..."

Hier noch eins von Fionas ersten Liedern neben "Oh Tantenbaum", die man auch melodisch durchaus schon erkennen kann:
(beim ersten Versuch sang sie voller Überzeugung ...ist so kalt der "Winter", öffnet mir die...."Kerzen"...okay, try again ^^)

Zum Schluss noch ein Rezept:
ihr wisst ja nach den vergangenen Plätzchenaktionen, dass ich nicht gerade zu den Meisterköchen bzw. Meisterbäckern zähle. Aber ich glaube, das Folgende gelingt jedem. Und damit wünsche ich euch einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag morgen! Genießt die Zeit im Kreise eurer Liebsten/eurer Familie!

Rezept für Glückssterne

den Ofen auf Herzenswärme vorheizen,
Gute-Laune-Teig ausrollen,
nur die schönen Momente ausstechen,
Plätzchen auf einem Glücksblech verteilen,
zauberhafte Erinnerungen backen,
mit Traumzucker bestreuen
und Sternstunden genießen

Freitag, 23. Dezember 2011

Voila, la metta

Wir haben heute ganz dekadent bis halb 11 (!) geschlafen, bis viertel 12 gekuschelt ("Mama, komm bisschen tuscheln!") und um halb 12 gefrühstückt. Boah, war das geil! Danke, Nono! Das war mein Weihnachtsgeschenk. Selten einen entspannteren ersten Ferientag gehabt. Dafür war natürlich dann mit Mittagsschlaf nicht viel zu machen, ich hab's gar nicht erst versucht... Letztens hat sie im Auto gesagt: "Mama, mein Auge is ganz müde!" Süß! Nach dem Frühstück haben wir unseren Tannenbaum geschmückt. Es ist (noch) nichts zu Bruch gegangen, glücklicherweise war auch Einiges an silberglänzendem Plastikkram dabei, das durfte runterfallen. Sie hat dann ganz alleine Stellen gesucht, wo man die Hängerchen anbringen kann. Mein Auge wollte zumindest versuchen, ein kleines bisschen Symmetrie in die ganze Sache zu bringen. Ihre Augen wollten alles was glänzt auf einem Haufen sehen, d.h., alles vorne in Kleinkindgreifhöhe auf ein und demselben Zweig. Nach hitzigen Diskussionen und dank meiner Überredungskunst ("Du darfst dafür das Lametta alleine anhängen, ok?") konnte ich wenigstens ein bisschen mitentscheiden. Durch den vielfarbigen Bastelkram ist der Baum eher Marke "tellerbunte Knete" statt rot-silber-elegant. Hauptsache dem Nonchen gefällt's: "Ooooh, der is aba ssöön!! Hat Nono gesmückt!"
Naja, neues Jahr, neues Schmück ^^


Passend zum Thema ist vor ein paar Tagen ein bestelltes Buch angekommen namens "Die kleine Chefin - ein Trostbuch für versklavte Eltern". Manchmal ist bei mir ein einziger Satz im Klappentext oder in einer Bewertung ausschlaggebend, dass die Maushand automatisch "in den Einkaufskorb" anclickt. Bei diesem Buch war es die Beschreibung: "Tobias Kaufmann erzählt mit grandiosem Witz die schönsten Geschichten aus der dramatischen Epoche, als seine Tochter die Herrschaft über die Familie ergriff." Herrlich! "In den Einkaufskorb"! Wenn das Buch so gut ist wie die Beschreibung, werde ich es euch wissen lassen.
Ein anderes Buch, was definitiv so gut ist wie seine Beschreibung, wenn nicht sogar besser, heißt "Das Lichterketten-Massaker und andere Weihnachtskatastrophen" von Stefan Albus. Für Weihnachtsmuffel, die der ganzen stillen Nacht und der von ihr verursachten Konsumgeilheit der Deutschen nicht so viel abgewinnen können, ist das ein wunderbares Buch zum einfach-mal-laut-darüber-lachen. Ein kleiner Auszug zum Thema "Weihnachtsbaum kaufen" (was ja offensichtlich das Potential hat, Ehen zu zerstören. Man sollte es nicht meinen!):

"Der Typ hinter dem Zaun, der sich bis eben noch die Hände an einem kleinen Holzofen neben seinem Bauwagen rieb, hatte mich entdeckt. Kein Wunder: die Reihen der Tannenbäume, die eigentlich an dem Zaun lehnen müssten, waren arg gelichtet. Es war spät. Auch im Jahr. Nur: eben hatte Claudia mit strahlender Beiläufigkeit gesagt: "Eigentlich wäre so ein Baum doch auch mal..." Weiter hatte ich nicht zugehört. "Aber.......", hatte ich gestammelt, "wollt ich ja, aber DU fandest die doch immer ....". Claudia hatte mich einen Moment angesehen wie jemand, der jetzt ganz schnell eine Sauerstoffflasche gereicht haben möchte. "Das ist nicht dein Ernst jetzt?" Ich sah Claudia an. Claudia sah den Verkäufer an. Der Verkäufer sah erst mich, dann Claudia an. Dann nickte er: "Kommense ruhig rein, ich hab noch viele schöne da...". Okay, das war eine Untertreibung, die selbst Saddam Husseins Pressesprecher ("Es gibt keine amerikanischen Panzer in Bagdad") nicht besser hinbekommen hätte: was der Wettergott zwei Tage vor Weihnachten noch gnädig unter einigen Zentimetern Schnee zu verstecken suchte, war ungefähr so aufregend wie die Weltnachrichten kurz vor einem Kinoabend mit der Liebsten. Das letzte Aufgebot. Trostlos wie Stalingrad, nachdem der letzte Flieger raus war. Diese Bäume gehörten in die Kategorie im-Sportunterricht-immer-als-Letzter-in-die-Fußballmannschaft-gewählt: schiefe, unförmig ausgetriebene Gewächse ohne Spitze, zum Teil mit halbseitiger Nadelglatze. Wären sie Menschen, wären sie linkisch, hätten Pickel und würden sich mit Computern auskennen."

Gestern habe ich eine Spam-Email bekommen mit dem Betreff: "Potent im Advent", das schreit nach einem offenen Brief:

Liebe Leuten-das-Geld-aus-der-Tasche-Zieher,

wo auch immer ihr meine Emailadresse her habt, lasst euch eins gesagt sein:
euer Marketingchef, der sich ausgedacht hat, dass eure schwachsinnigen Produkte mit einem hübschen Reim im Betreff besser an den Mann gebracht werden können, gehört gefeuert. Außerdem ist mein einzige Ständer der vom Weihnachtsbaum im Wohnzimmer: ich bin eine Frau, ihr Affen! Potent im Advent? Ausgelacht zur Weihnacht!

Letztens kam im Frühstücksfernsehen eine (hoffentlich nicht repräsentative!) Umfrage auf Weihnachtsmärkten deutscher Großstädte. Bevorzugt befragt wurden Jugendliche zum Thema "Weihnachten".
"Wann wurde denn Jesus geboren?"
"Äh....na man sagt ja "soundsoviel vor Christus". Also ich rate mal: 400 vor Christus?!"

Next! Andere Herangehensweise:
"Wer wurde denn an Weihnachten geboren?"
"der Highlander?!"

Mööööp! Next.
"Wie hießen denn die heiligen drei Könige?"
"Wart mal, das weiß ich! Das waren doch Achmed, Mohammed und......auf den dritten komm ich nicht!"

Ja, und die Eisheiligen heißen Lagnese, Schöller und Doktor Oetker. Power off!
Soviel Dummheit am frühen Morgen war selbst für mich zu viel...

Fiona hat heute Abend den Vogel abgeschossen, was haben wir gelacht.! Sie sollte sich ausziehen und fertig machen zum in's-Bett-gehen. Jacke und Schuhe aus hat auch ganz gut funktioniert. Dann kam die nächste Schicht, bei der sie für gewöhnlich sagt: "Mama macht".
Heute musste Mama nicht machen. Stolz zog sie ihre Strumpfhosen aus, hielt sie mir hin und rief: "Ich hab die Bumshose auszozogen" ^^

Später, wenn sie größer ist, werde ich ihr vielleicht mal erklären, dass, wenn man vergisst, sie auszuziehen, es eher eine Anti-Bums-Hose ist. Ihr kennt den Witz?
Er zu ihr: "Wenn ich gewusst hätte, dass du noch Jungfrau bist, hätte ich mir mehr Zeit gelassen."
Sie zu ihm: "Wenn ich gewusst hätte, dass du es so eilig hast, hätte ich vorher meine Strumpfhose ausgezogen..."

Und damit: schöne Weihnachten!
Voila, la metta!

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Frohe Weihnachten...

Wie bei Facebook schon angekündigt, schreit der gestrige Tag förmlich nach einem Blogpost.
Warum?
Merke für 2012: In der VORletzten Schulwoche vor Heiligabend allen Kindern frohe Weihnachten wünschen...
(Am 21.12. geht ja eh die Welt unter....dann ist es auch egal ^^)
Es hat schon einen Grund, warum sich in der unmittelbaren Vorweihnachtszeit die Wandertage und Ausflüge häufen und warum in der noch regulären Schulzeit fernsehgeguckt und gefrühstückt wird. Was anderes geht einfach nicht mehr! In Kindergehirnen kreist alles nur noch um GESCHÄÄÄNKÄÄÄÄÄ und die ganz normalen Termine unter der Woche treffen einen völlig unerwartet.
Aber fangen wir von vorne an:
Mittwochskita, 8.55 Uhr. Ich kam, sah und siegte über den Raum, dessen Bällebad immernoch umhüllt von weißen Laken in der stillen Ecke sein trauriges Dasein fristete. Was Kinder nicht sehen, ist auch nicht da. Strike!
Es wurde 9, es wurde nach 9, keine Kinder da. Ich suchte raus, welche Gruppe dran sein sollte und stiefelte durch die ganze Kita. Das Schöne ist, dass all diese Ostbauten haargenau identisch sind, d.h., ich sehe eine unbekannte Kita in diesem Stil und kann sagen, wo sich der Turnraum befindet. Nützte mir aber in dem Fall nix. Ich guckte durch alle Türen und fand viele Gruppen, nur nicht die Nummer 7. Als ich gerade aufgegeben hatte und wieder in meinem Raum im Erdgeschoss angekommen war, stand eine Erzieherin staunend vor mir und sagte: "Vivien?! Du bist heute da?"
Ich: "Ja, wo soll ich sein?"
Sie: "Na wir wussten nicht, dass du heute noch kommst..."
Hat also keiner mehr mit mir gerechnet.
"Wir haben ein Problem", sagte sie weiter. "Wir gucken heute nebenan DVD mit einigen Kindern. Aber der Turnraum oben müsste frei sein, ich gucke mal schnell und sage den Kollegen auch gleich bescheid."
Wenn die nebenan aufmerksam und mucksmäuschenstill Tabalugas Abenteuer verfolgen, kann ich natürlich nicht lautstark "Kling Glöckchen" singen. Ich packte mein Zubehör (nicht wenig!) zusammen: die große Tasche mit Lucy-Puppe, Tüchern, vielen Instrumenten, Noten und Glockenspiel, mein Radio, USB-Stick, CDs, Malzubehör, Arbeitstasche und Jacke. Voll bepackt mit schönen Sachen ging es also alle Treppen hoch bis in den leeren Turnraum. Auf dem Weg dorthin begegnete mir auch, verschachtelt zwischen den Aufgängen, die Gruppe 7. "Ach, du bist da? Das haben wir nicht gewusst...wir kommen dann später, ja?" Wusste nicht, dass man jetzt bescheid sagen muss, wenn man da ist. Dachte das macht man nur, wenn man nicht da ist. Was soll's.
Im Turnraum packte ich meinen ganzen Krempel wieder aus und drapierte alles hübsch nebeneinander auf der tiefen Fensterbank. Wenn man mit kleinen Kindern arbeitet und sich einen Moment umdreht, um in seiner Tasche etwas zu suchen, kann man die restliche Stunde knicken. Die checken das sofort, reißen die Herrschaft an sich und sind dann nur schwer wieder runterzufahren auf normalen Musik-Modus. Deswegen steht alles griffbereit.
Zeitgleich mit meinem letzten Handgriff ging die Tür auf und eine Horde Kinder stürmte rein, aber es waren nicht die, die ich erwartet hatte. Sie nahmen kaum Notiz von mir, schoben sich eine Bank hin und begannen eifrig damit, sich auszuziehen! Ich dachte, ich bin im falschen Film. Lucy, kneif mich mal! Achso, geht nicht ohne Finger... Dann kam die Erzieherin rein und sagte: "Wir sind heute nebenan im Duschraum, das habe ich aber schon lange angekündigt" und zu den Kids: "Los, ihr Süßen! Badeschlüppies an und rein in's Vergnügen!"
Bevor ich "aber" sagen konnte, schlüpften die vielen Badenixen und Nixeriche samt Obernixe in den Duschraum, schlossen die Tür hinter sich und starteten ihre Wasserfestspiele. Ein Quietschen, Kreischen, Lachen, Jaulen und Jubilieren trotz geschlossener Tür (!) machte mir den Unterricht unmöglich. Genervt lief ich durch die Kita, bis eine Erzieherin mir den Raum der Badegruppe anbot, der war ja leer. Dort konnte ich 2 Stunden nahezu ungestört Musik mit den Kindern machen. Ich sagte, wir singen "Kling Glöckchen". Während ich die Stabglöckchen verteilte, sang ein Junge permanent "Schneeflöckchen". Ich wies ihn darauf hin, dass wir "Schneeflöckchen" erst später machen, jetzt erstmal "Kling Glöckchen", da antwortete er: "Ja! Ich sing das nur schon als Vorschau..." ^^
Stinknormale Gruppenräume mit Unmengen an Spielzeug (das Spielzeug einer anderen Gruppe muss auch besonders interessant sein!) sind nicht optimal für den Unterricht. In der dritten Stunde hatten die Wasserratten scheinbar genug. Heiser und trotzdem nicht zu überhören, kamen sie in ihren Raum reingepoltert, während wir gerade mit den weißen Flöckchenentüchern "Leise rieselt der Schnee" trällerten. Alle wollten gucken, was sich im Raum abspielt. Die Erzieherin kam wieder als Letztes, sah uns, pfiff die Kinder zurück und rief: "Na dann müssen wir nebenan föhnen."
"Nebenan" ist das Unwort des gestrigen Tages. Sie föhnten nebenan. Alle. Ich resignierte, zog dem Radio den Stecker und wünschte frohe Weihnachten...
Heute morgen übrigens ein ähnliches Szenario: eine Erzieherin saß in meinem Unterrichtsraum und bastelte.
"Ach, du bist heute hier drin?"
"JA!!!"
"Na ich bin auch gleich weg."
Kurze Zeit später kam die Erzieherin von gestern und verkündete, dass meine 1. und 3. Gruppe sich heute zum DVD gucken verabredet hätten. Ich fragte, ob dann wenigstens die 2. Gruppe käme. Sie ging hoch zum Fragen und kam wieder mit den Worten: "Die 2 kommt auch nicht. Die waren da jetzt nicht drauf vorbereitet und ziehen sich gerade an, weil sie Enten füttern gehen wollen."
FROHE WEIHNACHTEN!

Apropos - unsere letzten Basteleien habe ich euch noch gar nicht gezeigt. Kugeln sind immernoch keine am Baum, das machen wir morgen, an unserem 1.Ferientag, ganz entspannt zusammen. Aber der Bastelkram hängt schon :)
[Der Weihnachtsmann (auf blau) hat kleine Rasierwunden im Gesicht, da hat das Nonokind gemeint, sie würde lieber kurzzeitig alleine mit dem Wattestäbchen + der roten Farbe malen...]


Der Mond hängt nun auch, der Rest ist mit der Weihnachtspost verschickt:


Beim Schülerorchester haben wir gestern eine kleine Weihnachtsfeier mit (haha) DVD gucken gemacht, nur mit dem Unterschied, dass bei uns niemand NEBENAN war und versucht hat, zu arbeiten ^^ Ich wurde von meinen Spielern regelrecht mit Geschenken überhäuft und habe mich riesig über die kleinen Aufmerksamkeiten gefreut!

Dienstag, 20. Dezember 2011

11 aus 11

Auf manchen Blogs kann man schon seit einigen Wochen die Aktion "11 aus 2011" bestaunen, das sind 11 schöne Momente aus dem Jahr 2011. Die Idee stammt von 23qm Stil, gesehen habe ich's bei der lieben Lulezo. Das Entscheiden ist mir wirklich schwer gefallen, weil es natürlich viel mehr als nur 11 schöne Momente gab. Aber das Angucken der Milliarden Bilder auf dem Computer war schon eine tolle Erinnerung und so ließ ich unser persönliches 2011 mit einem absolut positiven Gesamteindruck Revue passieren.
Aber seht selbst:


Schnorcheltour am 01.01.11 im Roten Meer und Quadsafari durch die Wüste im 35°C warmen Hurghada/Ägypten. So lässt sich der Winter aushalten!



Der runde Geburtstag meiner Mama im Februar:
große Party, großes Programm, große Freude!


Auf der Suche nach dem großen Glück verpasst man oft die vielen kleinen!
Das war eines davon im Frühjahr:


Butterblumen-Ostern 2011 - Eier bemalen, trudeln lassen und aufessen.
Zitat Fiona: "Nochmaaaal werfen!"


Mallorca-Urlaub im Mai: "Dooßes Wasser! Nono im Flugsseug!"


Juni kurz vor den Sommerferien - es wurde gegrillt, was das Zeug hielt.
Schlechtes Wetter? Überdacht :)


Juni/Juli 2011 - Orchesterreise nach Kolberg an die polnische Ostsee.
Die allerersten, nach wie vor heißgeliebten "Bungis" (Gummistiefel) wurden gekauft und auch gleich gründlich eingeweiht... 


August 2011: 2.Hochzeitstag, abenteuerliche Fahrt mit dem "Crazy Sofa", Paragliding,
Black Stories, Mini-Disco, Greek Folk Music & Kumquat-Likör auf Corfu

Oktober 2011: Familienbesuch in Eckernförde an der Ostsee beim Uropa.
Die Scholle-Steinbutt-Affinität haben wir von dort mitgebracht...


07.10.2011 - der 2.Geburtstag!
Es wurde gesungen, gelacht, getanzt, gefreut, geschenkt, gegessen, getrunken, gefeiert, puppengespielt und seifengeblasen.
Und wenn sie - egal in welchem Zusammenhang - das Wort "Geschenke" hört, behauptet sie: "Ich hab Bokatz!"
Na dann: "Hetzi Bürzi juuhuu"


Stellvertretend für die vielen gelungenen Konzerte in diesem Jahr, sowohl mit dem Schülerorchester VIVAccordia als auch mit dem Ensemble conAmici, ein Bild vom Konzert Ende November. Sie "hören": "Fluch der Karibik"...


Meiner Tochter, meinem Mann, meiner Familie, meinen Freunden, meinen Spielern und allen meinen Liebsten möchte ich DANKE sagen für die vielen unvergesslichen Momente in 2011. Hoch die Tassen, auf ein Neues!

P.S.
Wer sich der Aktion anschließen möchte, kann hier gerne einen Kommentar mit Link zum eigenen "11 aus 2011"-Post veröffentlichen. Gleiches gilt für den Blog 23qm Stil.
Es lohnt sich wirklich!

Samstag, 17. Dezember 2011

Oh Tannenbaum

Die ehemals ultimativen Einschlafhilfen Bibi&Tina, Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg können einpacken; die werden seit Neustem nämlich ganz vehement abgelehnt. Denn wer ein richtiges Musikerkind sein will, der hört zum Einschlafen Elvis Presley. Kein Witz, es funktioniert. Genaugenommen ist es der Soundtrack zum Lilo&Stitch-Film, also auch ein bisschen hawaiianisches Gedudel mixed with King of Rock'n'Roll. Scheint ihr zu gefallen. I like!
Ich habe sie nach dem Hinlegen noch ein bisschen im frisch aufgeräumten (Platz schaffen für Weihnachtsgeschenke...oh oh) Kinderzimmer kramen hören, aber meistens schläft sie dann von sich aus irgendwann ein. Inzwischen haben auch Lilo, Stitch und Elvis das Singen eingestellt und ich dachte mir, ich gehe mal gucken, wie und wo sie liegt.
Kinderzimmer: leer. Wohnzimmer: leer. Bad: leer. Küche: leer.
Soo riesig ist ja die Wohnung nicht.
Im Schlafzimmer habe ich sie gefunden, mit Sack und Pack! Kopfkissen, Zudecke, Liemhasi, U-i (Pinguin) und Kitty sind mit ihr in Mamas Bett eingezogen und da schläft das Goldkind nun tief und fest...
Vorhin gab es bei Sasa aus einer spontanen Heißhungerlaune heraus Eierkuchen (das ist das, was einige auch als Pfannkuchen kennen. Pfannkuchen sind aber in Berlin das, was der Rest von Deutschland als "Berliner" bezeichnet.. gar nicht so einfach! Jedenfalls meine ich dieses Mehl-Milch-Öl-Eier-Gemisch, was man flach in der Pfanne macht). Ein Stück Eierkuchen ist wenige Zentimeter vor dem Mund wieder von Nonas Gabel runtergefallen, ihr trockener Kommentar dazu: "Dis war nix."

Heute gab es in Berlin den ersten Schnee, bzw. etwas, was der erste Schnee sein wollte: eine nicht besonders appetitliche Matschmixtur, die nicht mehr weiß ist, sobald sie auf Autos, Balkons oder Haaren landet. Ich bin ja eigentlich kein Winterfreund, aber so ein kleines bisschen Weiß draußen würde mir helfen zu realisieren, dass dieses Wochenende schon der 4. Advent ist. Wo ist die Zeit geblieben?! Kleine, mittlere, große, hübsche, hässliche, mickrige oder gigantische Weihnachtsbäume stehen ja schon überall rum, wo man hinkommt. Kita, Musikschule, Einkaufscenter, alle haben schon einen. Als im Autoradio das Lied vom grünen Baum lief, rief Nona: "Oh Tantenbaum! Dis hat Nono auch gesingt!"

"Dis is glucklich" sagt sie über sich selbst

Heute - es ist nach Mitternacht, sehe ich gerade, also gestern - ist bei uns zu Hause auch ein "Tantenbaum" eingezogen, was meine Mama mit großen Augen und einem entsetzten "Das geht doch nicht!" quittierte. Auf meine Frage, was daran nicht gehe, erwiderte sie, dass der geschmückte Baum die Überraschung am Heiligabend sei, vorher dürfe kein Baum stehen bzw. erst recht nicht geschmückt werden. Überzeugt schob sie nach, ich könne es ja googeln, wenn ich ihr nicht glauben täte. Nichts leichter als das! Ich musste feststellen: an der Frage, wann man den Baum aufstellen darf/muss/soll/kann, scheiden sich die heiligen Geister. Die Traditionellen sagen, kein Baum vorm 24., das höchste der Gefühle ist der 23. und dann steht er bis 6. Januar. Die Alternativen (und auffällig viele Eltern mit kleinen Kindern!) stellen den Baum irgendwann zwischen Thanksgiving (letzte Novemberwoche!) und 3.Advent auf.
Wie ist das bei euch?
Mein Problem ist, dass ich den Baum (und alles, was mit Weihnachten zu tun hat) nach dem 2.Feiertag einfach nicht mehr sehen kann. In der Woche zwischen Weihnachten und Silvester muss ich aufräumen, Altes beseitigen, klar Schiff machen für 2012. Da kann ich nicht das Gerümpel vom alten Jahr mit rüber nehmen. Mir (oder mich?) graust es bei der Vorstellung, einen Tag vor meinem Geburtstag (7.Januar) den Weihnachtsbaum vom Vorjahr noch im Wohnzimmer stehen zu haben. Vorher holt ihn zwar eh keiner ab, aber da halten wir's wie die Schweden, wo der Stamm mit den letzten 3 Nadeln in Knut-Manier auf seine alten Tage noch das Fliegen lernt ^^
Eine hübsche 1,80m-Nordmanntanne am 24. aufzustellen, um sie am 27. wieder einzureißen - das lohnt sich ja nun wirklich nicht. Alternative gar kein Baum geht auch nicht, denn wo kleine Kinder sind, müssen auch Weihnachtsbäume sein. Und das Schmücken möchte ich ja mit der Prinzessin zusammen machen. Wir haben extra viele Kugeln und Anhänger gekauft, weil mit Verlust zu rechnen ist...Natürliche Nono-Auslese: die guten an den Baum, die schlechten....über'n Zaun?
 Aber das gemeinsame Schmücken heben wir uns noch ein bisschen auf.
Apropos Tannenbaum - als ich letzte Woche in der Kita fragte, wer denn ein Weihnachtslied kennt, fingen die Vorschulkinder wie aus einem Mund zu singen an, dass mir die Ohren schlackerten: "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, der Lehrer hat mich blau gehau'n. Jetzt muss ich iiiin der Ecke steh'n, und Zigareeetten rauchen geh'n. Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, der Lehrer hat mich blau gehau'n." Sie gackerten wie die Hühner, auch die Jungs, und mir blieb der Mund offen stehen. Beim ersten Mal konnte ich noch lachen. Aber dann genügte es, wenn eines der 10 Kinder völlig unmotiviert die ersten Töne des Liedes anstimmte, dann fielen sofort alle lautstark mit ein. Sie hatten Spaß, großen Spaß. Ich fand's irgendwann nicht mehr witzig, mitten im Satz zu einem ganz andeeren Thema von ihrem "Ooooh Taannenbaum" unterbrochen zu werden...
Auf die Frage nach Weihnachtsliedern kennt erstmal kaum ein Kind eins. Wenn ich dann konkret werde, heißt es immer: "Achsooo, jaa, das kenn ich doch". Aus meinem großen Instrumentensack suchte ich die kleinen Stabglöckchen und fragte, wer eine Idee hat, welches Lied wir damit singen wollen. Einer meldete sich und verkündete stolz: "Schneeglöckchen!!" Naja, fast.
Am Nikolaustag stellte ich eine Frage mit ungeahnten Folgen, nämlich, wer denn einen fleißigen Nikolaus zu Hause hatte. Daraufhin brach ein regelrechter Streit aus, bei wem der Nikolaus zu erst gewesen ist, denn offensichtlich hatte er an diesem Morgen alle Kinder der Gruppe besucht. "Bei mir!" "Nein, bei mir!" "Gaaar nicht! Der war bei mir zu erst!" "Nein, er war bei mir!"
Türchen am "Advents-Adlender" (à la Nono) machen auch alle Kinder auf. Ein Vorschul-Mädchen vergaß im Eifer des Gefechts alles, was sie über Artikel wusste, und rief aufgeregt: "Ich hab heute der neunte Türchen aufgemacht!" Eine andere aus der selben Gruppe entgegnete angepisst: "Man, Pia, das heißt DAS neunte Türchen. Ey, du willst in die Schule gehen!!!" Da muss man gar nichts sagen, die Harten regeln das untereinander...

"Wisst ihr noch, was da letzte Woche für kleine, gelbe, kuschelige Tierchen waren auf dem Bauernhof, auf die Lucy aufpassen sollte?"
"Tiger?"
"Äh, können wir uns auf Enten einigen?"

"Und was war in dem kleinen Säckchen, das Nick geholt hat, um die Enten wieder anzulocken?"
"Geschenke?"

Bei meinem Schülerorchester habe ich erklärt, dass man ganz schnelle Finger bekommt und auch schwierige Stellen schnell spielen kann, wenn man es nur oft genug übt. Als kleine Demonstration spielte ich eines unserer Wettbewerbsstücke für die Irlandreise im Originaltempo vor. Ein erstauntes "boah" machte die Runde und eine Spielerin meinte dazu:
"Kein Wunder, dass du das so schnell kannst. Du lebst ja schon viel länger."
Ach DAS ist das Geheimnis! Hätt' ja mal einer früher sagen können...Und ich üb mir 'nen Wolf. Dabei muss ich einfach nur abwarten ^^

Alle Wörter, die mit "Weihnachts-" beginnen, biegt sich Nona ein bisschen zurecht. Schließlich nennt sich das Fest WeihnachtEN, also heißt es demzufolge auch "Weihnachtenmarkt", "Weihnachtenbaum" und "Weihnachtenmann". Wer übrigens nicht an den Weihnachtenmann glaubt, der lasse sich eines Besseren belehren. Wir fahren jeden Morgen und jeden Nachmittag an ihm vorbei.
Dann winkt Fiona und ruft immer: "Hallo, Weihnachtenmann!"

Wir haben diese Woche einen kleinen Stern gebastelt und angemalt, für "Mautes" und "Lito", Nonas Erzieherinnen im Kindergarten.
In einem unbeobachteten Moment nahm der kleine Künstler dann den Pinsel, färbte ihn nochmal so richtig schon matschig blau und bemalte anschließend mit einer Seelenruhe, ausdauernd und gründlich die gesamte Schlumpf-Hand.


Gestern ist bei uns ein Weihnachtspaket aus Eckernförde angekommen, wo wir im Oktober, kurz vor Fionas Geburtstag, ihren Uropa Jürgen und seine Frau Maria besucht haben. Vielen, vielen Dank!!

Mein Auto machte übrigens schon seit einer Weile komische Geräusche von unter der Motorhaube. Als es am Donnerstag extrem laut und ich demzufolge extrem beunruhigt war, öffnete ich bei meinen Eltern auf dem Grundstück die Haube und guckte rein wie ein Schwein in's Uhrwerk. Ich weiß nicht, was ich zu sehen gehofft habe. Zumal ich ja nicht genau weiß, wie es aussieht, wenn alles in Ordnung ist. Vielleicht ein Schild an einem der Teile, auf dem steht: "Ich bin kaputt. Bring mich Werkstatt." Mein Papa kam dazu und riet mir, so schnell wie möglich in's Autohaus zu fahren um das checken zu lassen. Aus Angst vor möglichen Katastrophen rief ich sofort bei VW an. Die sagten, sie rufen mich zurück. In der Zwischenzeit fing ich an, gemeinsam mit dem Papa Nonas Zimmer auszumisten und sämtlichen Kram, mit dem sie eh nicht mehr spielt, in den Keller zu verfrachten. Übrig blieben in der Spielkiste ihre Puppe Paloma, der Arztkoffer, die Registrierkasse und der Eimer Plastik-Lebensmittel. Während wir schön beim Räumen waren, klingelte das Handy, Autohaus dran. Wir sollen sofort kommen, es wär' grad nix los und wir kämen gleich dran. Wir sind dann vorsichtshalber mit 2 Autos hingefahren, falls ich meins dort lassen muss, auch wenn ich mich nicht gerade wohl dabei fühlte, im Kinderzimmer das blanke Chaos zu hinterlassen. Aber wir sind ja bald wieder zurück. Haha, genau...denkste.
"Nehmen Sie bitte im Warteraum Platz."
Einen Kaffee, ein Bastelbuch und 2 Zeitungen später, fragte ich, wie lange es noch dauern würde. "15 min". Nach besagten 15 Minuten war immernoch kein Techniker in Sicht. Wir hatten mittlerweile anderthalb Stunden (!) gewartet, als irgendwann endlich jemand kam, der sage und schreibe ganze 2 min in mein Auto guckte. Er hörte das Geräusch und sagte, ich solle mal die Klimaanlage ausschalten.
Bumms, Geräusch weg. Der Kompressor ist kaputt. Kostenpunkt 1000€, in Worten: tausend. Aaaarrrrrggghhhhhh.........................
Nun wird vorerst mal nicht gekühlt und das Ding bleibt aus. Irgendwas ist immer.

Eins möchte ich euch noch zeigen - die Servietten für Heiligabend, heute bzw. gestern fix und fertig gefaltet. Das einzig Doofe ist, dass rote Servietten nicht in allen Lagen rot sind, sondern nur in der äußeren. Da man dafür alle Schichten auseinander zuppeln muss, kommen die weißen zwangsläufig auch zum Vorschein. Aber meine Zuchtrosen sind trotzdem ganz gut geworden, finde ich. Und damit: Gute Nacht.

Dienstag, 13. Dezember 2011

What a day

Alle guten Dinge sind 3!
Ihr wartet sicher schon auf neue Skandale aus der Plätzchen-Küche, aber sorry, diese Woche muss ich euch leider enttäuschen ^^
Vorsichtshalber nur die Hälfte aller Zutaten zusammengemixt (ok, statt 0,5 Eier habe ich dann doch das ganze genommen...Mach mal aus einem Glibber zwei Glibber, ohne, dass alles daneben landet!), damit nicht zu viel wegzuschmeißen ist, falls es wieder schief geht.
Mit nur einer Messerspitze Backpulver entstand diesmal aber ein Blech voller formschöner, leckerer Plätzchen (ich habe ein einziges (!) probiert ausnahmsweise, die Waage gehört erschossen), das nach dem Besuch meiner Mama, Oma und Nichte nahezu leergefegt war. Na wenn das kein Kompliment ist...Und weil's so gut geklappt hat, wurden am Sonntag gleich nochmal welche gebacken :) Den meisten Spaß hatte das Nono-Kind beim Dekorieren, denn wenn ich mal kurz weggeschaut habe, pflückte sie die eben so sorgfältig hindekorierten Smarties wieder ab und sie wanderten direkt in den Mund...



Ach, und falls jemand das (grobe) Rezept braucht ;)

Dem kleinen Weihnachtsmarkt wurde am Wochenende ebenfalls ein Besuch abgestattet.
Jedesmal, wenn wir dort vorbeifahren (und das ist oft, der Markt liegt auf dem Weg zur Kita), sagt sie:
"Nono war hier! Weihnachtenmarkt! Nono hat Enten geangelt!"
(wahlweise: "Engel geantet" - sind alle Buchstaben drin, das passiert mit Wörtern im Mixer)


Beim Enten-Angeln mit Cousine Jenny haben wir dieses Mal nicht gerade das große Los bzw. die große Ente gezogen.
Im "echten Leben" würde man für den Ramsch nie 5€ (10 Mark!) ausgeben, aber das Schöne an der Sache ist ja das Angeln, gar nicht mal unbedingt der Gewinn. Es gab eine Barbie, die von außen noch ganz gut aussah. Doch bei näherer Betrachtung fiel ihr nahezu ohne Berührung erst ein Bein und danach ein Arm ab. Die leicht orange Haarfarbe rührt daher, dass nur einige wenige blonde Härchen rund um den Schädel eingepiekt wurden und der restliche Kopf sozusagen nacktes Plastik ist, was durch die blonden, zum Zopf gebundenen Strähnchen durchschimmert. Das Püppchen wiegt in Etwa so viel wie eine leere Cola-Büchse und hat keine Schuhe an. Aber wir wollen uns ja nicht beschweren. Nachdem ihr mehrfach die Gliedmaßen abgefallen sind, verlor Fiona recht schnell das Interesse und es kam, wie es kommen musste: Asche zu Asche, Plastik in die Gelbe Tonne. Immerhin, der Plüsch-Wal ist cool! Er sitzt bei Barbie auf dem Schoß, damit ihr nicht fälschlicherweise denkt, er wäre ein 2x2m großer Hauptgewinn. Dosenwerfen ist ja immer so 'ne Sache. Man denkt: mit 3 Bällen den 6-teiligen Dosenturm umwerfen? So weit weg sind die ja nicht. Das schaff' ich locker. Kann doch zielen. Also her mit den Bällen.
Man wirft den Ersten: die oberste Dose fällt. Oh. Naja, der war zum Einwerfen.
Man wirft den Zweiten: eine der mittleren beiden Dosen fällt und die mittlere in der unteren Reihe. Ein Bowler würde sagen: S-P-A-R-E, die Königsdisziplin! Der Jackpot rückt in unerreichbare Ferne, denn jetzt ist es unmöglich, die letzten 3 Dosen mit einem Ball umzuwerfen.
Man wirft den Dritten: irgendeine der verbliebenen 3 Dosen fällt um.
Dann kommt er, der peinliche Moment, in dem der dicke Mann in seinem Weihnachtsmarktmobil schon dem nächsten die Bälle in die Hand drückt, dabei mit einer abfälligen Geste auf die Schlüsselanhänger zeigt und in deine Richtung bellt: "was davon..."
Konfrontiert mit unschönen Nachbildungen der Ice-Age-Figuren, Schildkröten mit blauen Panzern und anderen undefinierbaren Monstern im Mini-Format, überlegt man einen Moment, welches der Tiere das kleinste Übel darstellt und entscheidet sich dann für:
den Wal, der einer Rausch-Fantasie seines Designers entsprungen sein muss...

Aber nun zum eigentlich Thema dieses Posts: what a day! Dazu ein kleiner Ausholer:
als wir Sonntag Abend vom Verwandtenbesuch nach Hause gefahren sind, wurde mir plötzlich komisch in der Magengegend. Ich hatte dort weder Plätzchen gegessen noch süßes Wasser (Cola, Fanta, etc.) getrunken, nur eine Latte und vorher das große Mittagsmahl: Rouladen, natürlich ohne die sog. "Sättigungsbeilage", sprich: no carb, ohne Kartoffeln. Big Strunz is ja watching me.
Meine Mama sagte noch: "Ja, ja, mir ist auch schlecht. Morgen ist Montag...."
Aber mir war wirklich, wirklich schlecht. Es wurde immer schlimmer. Als wir nach ca. 20min endlich zu Hause waren (vorher noch ein kurzer Abstecher zum "Goldenen M", denn Kind sagte: "Bitte Pommes! Nono will Pommes essen!"), musste ich mich an das Garagentor anlehnen, um nicht umzukippen. Meine Mama, die gerade dabei war, das Nonokind in mein Auto einzuladen, überlegte es sich anders, als sie meine Gesichtsfarbe sah und sagte, ich solle mich erst mal kurz hinlegen, denn so könne ich nicht fahren.
Mit letzter Kraft schleppte ich mich also auf die Couch und ließ mir kurze Zeit später die Rouladen noch mal durch den Kopf gehen. Und nochmal. Und nochmal. Nach Hause gefahren worden. Kind schlafen legen lassen. Und nochmal. Und nochmal. Never ending story bis nachts um 4 - 11x Rouladen. So schnell möchte ich die erstmal nicht wieder essen...Aber immerhin ist die Waage jetzt wieder mein Freund ^^ Habe gestern also meinen schönen freien Tag, den ich eigentlich brauche, um die restlichen Unterrichtsstunden der Woche vorzubereiten, größtenteils im Bett liegend verbracht mit einem sehr, sehr lieben Nonchen, die sich ganz toll allein beschäftigt hat. Nur in ihrem Zimmer sah es zwischenzeitlich aus, als wäre ein mittelschwerer Tornado durchgefegt. Die Spur der Verwüstung zog sich bis in's Schlafzimmer, wo sich dann Bibi&Tina-CDs mit Taschenlampenbüchern und Zwiebackkrümeln paarten. Als ich sie bat, ihre Socken von der Couch zu holen, weil kalte Füße kranke Kinder machen, erwiderte sie, die seien im Schrank. Zu schwach um verbalen Widerstand zu leisten, nickte ich nur müde und harrte der Socken, die da kommen mögen. Ich weiß nicht genau, wo in ihrem Schrank sie ihn gefunden hat, jedenfalls stand sie vor mir, statt Socken mit ihrem lapprigen, gelben Badesitz aus dem letzten Urlaub und sagte: "Aufblasen, bitte?" Als ich verneinte, runzelte meine 2-Jährige die Stirn und befahl streng: "Bobier! Bobier, Mama! Da, blasen!"
Ich vertröstete sie auf den Papa, der dann auch recht bald kam und das Ding mit Luft befüllte. Damit fuhr sie die folgenden Stunden ihre kuscheligen Passagiere fröhlich zwischen Kinder- und Schlafzimmer hin und her mit den Worten: "Wir fahren alle Boot. Tut Tut. Hasi, hinter mir sitzen! (sie steigt aus und wieder ein) Hier ist Nono wieder. Ich komm auch rein. Es geht looos!" Sehr süß!


Gestern Abend war ich dann wieder halbwegs unter den Lebenden. Heute ist es allgemein schon wesentlich besser, aber nach 3 Stunden Unterricht (davon einer Generalprobe für's Konzert mit 12 [in Worten: z-w-ö-l-f] Melodikaschülern aus der 1.Klasse) hatte ich solche Kopfschmerzen, dass ich dachte, er zerspringt in tausend Teile. Nun war auch noch in Fionas Kita Weihnachtsfeier. Sie ließ sich durch nichts dazu überreden, den einstudierten Schneeflöckchen-Weißröckchen-"Tanz" mit zuckersüßen, gebastelten Flockenröckchen und -hütchen mitzutanzen. "Mama, Arm-Arm! Bei Mama bleiben." Obwohl ich mich im großen Turnraum strebermäßig in die erste Reihe gesetzt hatte, damit das Kind mich ganz dicht dran sieht und dann vielleicht doch mittanzt, war absolut nix zu machen. Da die vorderen Plätze, wie schon zu Schulzeiten, nicht zu den begehrtesten gehörten, saß ich eine Weile allein da. Und wer setzt sich neben mich? Genau, der Zonk. Die eine Mutter, die ich mit Abstand am Wenigsten leiden kann. So eine unangenehme, schnodderige Person! Kann nur motzen! Die süßen Hasen und Raupen tanzten sich da vorne einen ab und ihr - nennen wir ihn Paul - hatte zwar einen Hut auf, aber bis die Vorstellung endlich begann, keinen Bock mehr auf Schneeflöckchen. Sie filmte die Vorstellung mit ihrem Handy und laberte doch wirklich die ganze (!) Zeit dazwischen: "Paul, nu mach schon! Los, jeh hin jetz! Ick will aber, dass du tanzt. Die andan tanzen doch ooch alle! Jetz jeh doch hin, Mensch, und hör uff zu flenn'!" Zack, Lied vorbei. Paul blieb stur. Schön, dass auf allen in die Familienchroniken eingehenden Videos der umsitzenden Eltern, deren Kinder zum ersten Mal vor Publikum tanzten, die genervte Stimme von Pauls Mutter mit drauf ist. Da freut sich das Mama-Herz.
Zu spät kommende Eltern platzten "hallo-hier-bin-ich-was-geht" während des Tanzes in den Turnraum und latschten frech quer über die "Bühne". So kam es, dass manche Schneeflöckchen vor lauter Staunen den Mund nicht zu kriegten und die Drehungen vergaßen, woraus der Tanz im Wesentlichen bestand. Sachen gibt's!
Nach der Vorstellung gingen Eltern, Kinder und Erzieher in den Gruppenraum. Dort standen 2 Tischchen mit vielen Mini-Stühlen. Als alle saßen (und - neben mir, ihr ahnt es bereits: wieder Madame Höruffzuflenn), sagten die Erzieherinnen, wir Eltern könnten jetzt unsere Tassen rausholen. Kaffee und Tee stünden bereit. Tassen?! Links und rechts neben mir fing es an, in den mitgebrachten Handtäschchen zu wühlen. Jedes Elter, bzw. manchmal auch nur jedes Elternpaar, hatte eine Tasse vor sich stehen. Nur Frau Müller hat mal wieder nichts mitbekommen, obwohl sie die mit Abstand größte "Handtasche" dabei hatte. Tassen?! Janz toll. Wenn Dr.Strunz und ein verärgerter Magen mir schon die Plätzchen verbieten, wollte ich meinem knurrenden Magen wenigstens einen Kindergarten-Kaffee anbieten. Zu dem sollte ich aber unfreiwillig später noch kommen...
Es gab kleine Geschenke von den Kindern an ihre Eltern (bemalte Sterne mit Glitzer als Baumschmuck, herzallerliebst) und kleine Geschenketütchen von den Erziehern an die Kinder; mit Pixi-Buch von der Weihnachtsgeschichte, Schokolade, einem Weihnachts-Kärtchen und oberniedlichen Ballerina-Hausschuhen für die Mädchen bzw. Bob-der-Baumeister-Handschuhen für die Jungs.
Pauls Mutter textete währenddessen unentwegt ihren Sohn zu. Paul tu dies Paul tu das Paul tu dies nicht Paul tu das nicht. Paul geh bauen die anderen Kinder bauen doch auch alle Paul komm her. Paul nicht rennen Paul nicht kleckern. Ihr 2-Jähriger filterte ihre Informationen scheinbar mit großer Sorgfalt: Paul bauen komm rennen tu kleckern. Das tat er jedenfalls. Er rannte. Er rannte andere Kinder an oder um, bis die Tratschtante schließlich jäh aus ihrem Gespräch mit der Freundin gerissen wurde, weil sie von einer anderen Mutter hörte: "Paul, hör auf zu hauen!"
Sie blubberte vor sich hin in ihren Kaffee, bei mir kam an: "Ick gloob, jetz jehts los, wa. Macht die meen Paule an...."
Paule rannte kurz darauf auch meine Nono um, die zwar kein Horn, aber eine rote Stelle unter'm Auge davon getragen hat. Sie weiß schon, warum sie sich bei den anderen Kindern lieber weitestgehend raushält.
Diese gesamte Veranstaltung heute hätte ein Kamerateam filmen und später ungekürzt und ungeschnitten als neue Folge von "Mitten im Leben" o.ä. Nachmittagsverblödungssendungen ausstrahlen können.
Mit zum Himmel schreienden Kopfschmerzen und einem Loch im Magen machten wir uns auf den Nachhauseweg. Nono wollte statt der Winterstiefel unbedingt ihre Ballerinas anbehalten (nach dem Auspacken lief sie zu ihren Erzieherinnen und sagte höflich: "Vielen Dank!" *knutsch*). Also gut, wir müssen ja nur in's Auto und in die Wohnung. Der Kopf wurde bei jedem Schritt schlimmer und piekte so, dass ich die Augen immer kurz zumachen musste. Als ich sie wieder öffnete, blinkte mich die Tankanzeige meines lieben VWs an. Mist, vergessen! Hoffentlich ist es heute gerade billig. Durch die Weihnachtsfeier schön im Berufsverkehr gelandet, rollten wir in Zentimeterschritten die 7km Richtung Heimat. Kurz vor zu Hause las ich den Diesel-Preis an der Tankstelle: 1,31€! Nix wie rauf. Und ist noch nicht mal voll: 1 Auto vor mir. Da die Bezahl-Schlange in der Tankstelle aber ziemlich lang aussah, nahm ich Fiona mit ihren Ballerinas auf dem Arm mit rein. 5 genervte Leute vor mir, 2 hinter mir und eine fast panische, sehr junge Kassiererin hinter'm Tresen, die alle Anwesenden fragte, wer bar bezahlen kann. Ich nicht. Die Barzahler zahlten, der Rest musste warten, denn alle Kartenlesegeräte hatten gleichzeitig den Geist aufgegeben. Wer nun aber schon getankt hatte, war ein bisschen am Arsch, um's mal direkt zu sagen. Du kannst ja da nicht einfach weg! Das Fräulein telefonierte und vertröstete die Wartenden, dass es etwa 10min dauern würde, bis jemand die Geräte repariert hat. Meine Ballerina auf dem Arm wurde schwer und meine Kopfhaut musste schon Risse haben, nach dem, wie es sich anfühlte.
Was dann folgte, befürchtete ich.
Merke: wenn es sich vermeiden lässt, nimm nie ein kleines Kind mit in eine Tankstelle.
"Nono Bummibärchen haben?" - "nein"
"Nono Ssokolade haben?" - "nein"
"Nono Lutssa haben, bitte?" - "nein"
"Nono dis haben?" - "nein, hier geht man her um Benzin zu kaufen für das Auto. Sonst nichts."
"Nono will runter!" - "nein"
"Doch!"
Ich setzte sie auf die geschlossene Glasdach-Truhe mit dem Eis. Dumme Idee.
"Nono Eis haben?" - "nahaaaiiiinn"
Die Kassiererin bot für die Kartenzahler in spe kostenlosen Kaffee an. Immerhin!
Blöd nur, dass die ganze Grabbelware in Tankstellen genau auf Augenhöhe eines Kleinkindes liegt. Das ist doch volle Absicht! Nahezu kein Erwachsener kann sich einen Twix-Riegel kaufen, ohne einen Hexenschuss dazuzubekommen (buy one, get one free...) oder wenn er sich noch problemlos bücken kann, sind mindestens die Augen so schlecht, dass er ohne Brille von so weit oben den überzogenen Preis nicht lesen kann. Für Fiona war es das Zucker-Paradies schlechthin. Wohin sie sah, nur bunte Riegel und süße Versuchungen. Sie schleppte eine Tüte nach der anderen an, die Leute grinsten schon. Irgendwann kratzte ich mein letztes Bargeld zusammen und wollte ihr notgedrungen eine Tüte Gummibärchen kaufen. Als wir uns an die Kasse stellten, winkte die Kassiererin ab und sagte, das gehe auf's Haus. Geschlagene 25 min und gefühlte 50 halbe, an meiner Jacke klebende Gummitiere später, funktionierten die Geräte wieder. Als Dank für ihre Geduld, bekam Prinzessin F. noch ein Überraschungsei und wir konnten endlich nach Hause fahren. Und ich kann erst wieder klar denken, seitdem die Aspirin tut, wozu sie erfunden wurde. Ein Hoch! Jetzt ruft die Couch. Gute Nacht!

P.S. Heute haben unsere am Wochenende gebastelten Schneeflocken der bunten Herbstdeko an der Wohnungstür den Platz streitig gemacht. Ergebnis: Glitzerstaub in der ganzen Wohnung. Wenn das der Papa sieht...ui ui ui ^^

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Hey hey Wickie

"Nein, Mama, nich in Kindergarten! Bitte nich.... Bei Mama bleiben!"

Ich weiß nicht, wem es heute morgen schwerer gefallen ist. Meinem tränenüberströmten Nono-Kind, das aus unerfindlichen Gründen absolut nicht in die Kita will oder der Mama, die sich immer neue Ablenkungsmanöver hat einfallen lassen, um den Abschied nicht so schwer zu machen. "Wenn ich dich abhole, kommt Liemhasi (--> "der liebe Hasi", Eigenname ihres Lieblingskuscheltieres) mit", "du kannst deine Kitty vom Nikolaus heute mit reinnehmen", "Nono geht ein bisschen arbeiten, Mama geht auch ein bisschen arbeiten und dann bin ich gleich wieder da und hole dich ab", "Dani hat zu Hause ein Überraschungsei für Nono hingelegt", .... Nach kurzen Weinpausen ging das Ganze wieder von vorne los, da nützte auch die Aussicht auf ein Ü-Ei nichts. Bei der "Übergabe" klammerte sich das kleine Äffchen so an mich, dass ich Arme und Beine hätte von mir strecken können, ohne, dass sie abgefallen wäre. Es ist ja allgemein bekannt, dass Kleinkinder ab und an mal eine "schwierige" Phase haben. Aber noch vor 2 Wochen freute sie sich wie Bolle auf den Turnraum, erzählte mir fröhlich, welche Lieder sie singen und rannte morgens quietschvergnügt in den Gruppenraum ohne sich nochmal umzudrehen. Glaubt man dem Buch "Oje, ich wachse" von Hetty van de Rijt, machen Kinder in ihrer mentalen Entwicklung 10 sogenannte Sprünge in den ersten 20 Lebensmonaten durch. Diese Bibel für Neu-Mamas erklärt, warum das Kind in einem gewissen Alter gerade sehr quengelig/trotzig/wütend/weinerlich ist und welche Fähigkeiten sich in dieser Zeit entwickeln. Jedes Kapitel beginnt mit den Worten: "der Sprung kündigt sich an: zurück zu Mama". Ich weiß noch, dass ich früher beim Lesen immer neugierig vorgeblättert habe, was noch so kommt, und mir mit einem 12 Wochen alten Baby beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass dieses kleine Menschlein mit 11 Monaten in der Lage sein soll, einen runden Bauklotz in die dafür vorgesehene Öffnung zu stecken. Ich sollte mich noch wundern! Jedenfalls täuscht die Tatsache, dass besagtes Buch mit 18 Monaten endet, vor, dass die schwierigen Phasen dann vobei sind. Ha, weit gefehlt! Danach fangen sie erst richtig an! Jetzt brauche ich nicht mehr raten, dass das Baby vielleicht deshalb weint, weil es merkt, dass es sich noch nicht vom Rücken auf den Bauch drehen kann (lang ist's her!), sondern jetzt sagt "das Baby", dass es weint, weil es unter keinen Umständen auch nur den kleinen Zeh über die Türschwelle des Kindergartens setzen will. Darüber ein Buch zu schreiben, würde wohl den Rahmen sprengen.
Die Phase "Ich-gehe-gerne-in-die-Kita-und-ich-lasse-mich-völlig-problemlos-abends-in-mein-Bett-legen-und-schlafe" wechselt sich momentan ab mit "Wenn-ich-in-die-Kita-soll-brülle-ich-mich-so-in-Rage-dass-sich-mein-Kopf-dunkelrot-verfärbt-und-an-schlafen-denke-ich-gar-nicht-vor-allem-nicht-in-MEINEM-Bett". Die Hoffnung, dass es nur die Zähne sind, nimmt auch irgendwann rapide ab, liebe Mamas. Spätestens, wenn euch ein vollzähliger Satz Milchzähne angrinst und erklärt, dass er auf keinen Fall geputzt werden kann, weil er noch ein Gummibärchen essen muss. Spätestens dann ^^
Nonas Erzieherin erzählte mir letztens, dass Fiona nicht viel mit den anderen Kindern spielt, dass sie ein ziemlicher Einzelgänger ist und sich oft nicht allein zu beschäftigen weiß. Äh?! Redet die von meinem Kind?! Einzelgänger ja. Das waren schon Mama und Papa und vermutlich auch deren Mamas und Papas. Aber nicht alleine beschäftigen? Zu Hause muss ich manchmal regelrecht betteln, dass sie mich mitspielen lässt, wenn Fr.Dr.Nono all ihre Kuscheltiere untersucht (Fieber! Haben alle Fieber! Aber dagegen gibt's eine Spritze, von ratiopharm ^^), den Raben ohne feste Spielregeln ihren Obstgarten fressen lässt (ein tolles Spiel, wirklich zu empfehlen!) oder ihre Taschenlampen-Bücher "vorliest" und sowohl Steinbutt als auch Gelbklingendoktorfisch erkennt (gut, zugegeben, die gelbe Klinge lässt sie weg). Mit meinem "alten" iPhone kennt sie sich ja auch bestens aus. Zack, zack entsperrt der kleine Zeigefinger das Display und navigiert sich zielsicher in die Ordner "Nono1" und "Nono2". Ob Buchstabieren, Glockenspiel, Tiergeräusche, Griechischsprachkurs oder Lingu-Pingu English-German - sie weiß genau, wie sie sich beschäftigen kann. Vermutlich haben die im Kindergarten nur das falsche Spielzeug. Nächstens gebe ich ihr ihr iPhone mit, dann soll sie den Ghettokids mal zeigen, wo die Katze die Krallen hat:

http://www.youtube.com/watch?v=7tqRq4UwyDs&feature=youtube_gdata_player


Gestern nach dem KiKa-Sandmännchen sprangen "Wickie und die starken Männer" über den Bildschirm. Im Wohnzimmer rannte mein Kind glücklich und unter Vernachlässigung der dort ansässigen Gefahren wie Tischecken, Glasplatten, Fernseher, Blumentöpfen und Stehlampen von einer Ecke in die andere und rief:
"Ich renn wie Wickie! Guck mal, Mama!"
Das regte die Bevölkerung unseres Sofas dazu an, zu diskutieren, ob Wickie weiblich oder männlich ist.
Was sagt ihr? Fiona sagt: Mädchen, ganz klar.
Das Internet sagt, Wickie ist eindeutig männlich. Denn schließlich sagt sein Vater oft "mein Sohn" und er ist in "Ilvi" verliebt und errötet, wenn sie ihm ein Küsschen gibt. Muss das was heißen? Vielleicht ist Wickie die erste lesbische Zeichentrickfigur?! Und das aus den 70ern, holla die Waldfee!
Schon allein die Tatsache, dass der Titel "Wickie und die starken Männer" heißt, lässt mein Sprachgefühl in Richtung Frau ausschlagen, warum sonst die Abgrenzung "und die starken Männer"? Das klingt doch wie "Lolita und die hübschen Frauen"!
Und okay, es schreibt sich zwar nicht "Vicky" wie die Kurzform von Victoria, aber das Ohr hört doch genau das. "Wickie" als Koseform für einen kleinen Wikingerjungen ist ja echt unglaublich maskulin... Und warum trägt er bitte einen Rock und rosa Strumpfhosen?
Was wollen uns die Macher damit sagen?
Den eindeutigen Beweis für Wickies Weiblichkeit lieferte meine Nichte, denn sie hörte im Titellied Folgendes:
"Hey hey Wickie, hey Wickie hey, sie fässt das Segel an...."
Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen, hatte ich besagte Zeile doch auch eben gehört. Doch selbst da führt uns der/die metrosexuelle Wickie an der Nase herum.
Warum sollte sie (?) auch das Segel anfassen? Schöner Stoff, echt gute Qualität.... Nein! Aus der Feststellung des Segelanfassens wurde beim Googeln die Aufforderung "Zieh fest das Segel an"... Ich glaube, die Frage nach Wickies Geschlecht bleibt auf Ewig ein ungelöstes Rätsel. Sei's drum.

P.S. Post geschrieben - versucht, das Video einzubinden - Video zu groß oder Internet zu lahm - gespeichert für später - Kind von Kita abgeholt.
Wider Erwarten ein guter Tag ohne Probleme gewesen, bis auf das kurze Weinen bei der Verabschiedung morgens, sagt "Mautes" - also ist die anfängliche Frage, wer mehr gelitten hat, eindeutig geklärt ^^
Video bei Youtube hochgeladen - gepostet.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Kekse?!

Seid ihr bereit für Keks-Katastrophe, die zweite?
Man könnte fast meinen, ich mache das absichtlich um etwas zu haben, was ich im Blog posten kann. Aber ich kann euch versichern, so ist es nicht! Nächstes Wochenende gibt es (hoffentlich) zum ersten Mal ganz stinknormale Kekse.
Aber vorher die Story zu den aktuellen:
wir haben am Sonntag gebacken. Kekse Volume II.
Nach dem schwarzen Baumschmuck-Gebäck vom letzten Wochenende nun nicht mit dem ollen, krümligen Fertigteig, sondern alles selbstgemacht nach einem Dr.Oetker-Rezept. Schön einkaufen gewesen, Vanillin-Zucker, Backin, Puderzucker, bunte Streusel, Schokostreusel, Smartiestreusel, Butter, Mehl, Zucker, Kakao, Eier. Super, alles da. Los geht's!
Das Teig-Machen war auch noch ganz lustig. Selber kneten und mit der Handrühr-Granate alles durchknattern hat dem Nonchen großen Spaß gemacht. Das Ausstechen hat auch super funktioniert. Aber als ich nach ein par Minuten in den Backofen guckte, waren meine Augen mindestens so groß, wie die gerade entstehenden Atomkekse! Wo waren sie hin? All die Engel, Stiefel, Rentiere, Herzen, Sternschnuppen und Monde? Lauter fast runde, handtellergroße Flatschen guckten uns aus dem Backofen raus an und sagten, sie würden jetzt rauskommen...
Fiona staunte: "Oooh, dooße Plätzchen!"
Wie konnte das sein? War hier ernsthaft jemand zu blöd, nach Rezept zu backen?! Das Bild über dem Rezept sah meinen Keksen nicht wirklich ähnlich.
Ich las das Rezept nochmal. Ich las alle Zutaten (check!) und die Zubereitung, Schritt für Schritt und erkannte das Problem. Mit mehligen Händen und einem 2-jährigen Kleinkind, was nur darauf wartet, einen Moment mit dem Teig oder den Streuseln allein zu sein ("Nono hat ausgekippt!"), ist man mit einem Handy-Rezept nicht wirklich gut bedient. Also lesen und merken, anwenden, backen, fertig.
Ganz grob hat das ja auch alles funktioniert, nur den kleinen aber feinen Unterschied zwischen einem Päckchen und einer Messerspitze Backpulver, den weiß ich jetzt. Werde bald in die Weiten des Internets mein Rezept für Atomkekse posten, wer weiß, vielleicht gefällt's dem Einen oder Anderen. Einen Keks und du hast die empfohlenen Kalorienzufuhr für einen durchschnittlichen Erwachsenen erreicht. So spart man sich das lästige Essen ^^
Apropos lästiges Essen - mein Projekt No-Carb läuft mittlerweile erfolgreich in Woche 4 und auf dem "Konto" ist ein sattes Minus von 26 Päckchen Butter zu verzeichnen! Der blaugestreiftschwänzige Dr.Strunz, ihr erinnert euch, sitzt nach wie vor auf meinem Schreibtisch und passt auf wie ein Schießhund. Leider gibt es eine bestimmte Grenze, die wirklich eiserne Disziplin und Durchhaltevermögen erfordert, um sie zu knacken. Da backt man riesige, bunte Kekse, füllt Nikolausstiefel, ist immer und ständig der braunen Versuchung ausgesetzt, bekommt von Schülern Gummibärchen geschenkt und macht was? Man hält durch. Kein Rückfall. Guck einfach weg. Was ich nicht sehe, ist nicht da. Dafür sehe ich ja morgen früh die Waage, die mich lobt für's Nein-Sagen. Tja, denkste! 300gr mehr und einen absolut sündenfreien Tag später nochmal 100gr mehr. Wenn ich wenigstens eins meiner Mörderplätzchen gegessen hätte, dann wüsste ich wovon! Aber nein. Ausharren und notfalls die Waage töten. Wenn die magische Grenze geknackt ist, geht's wieder leichter. Shit happens...

Gestern Abend wurden bei uns die Schuhe geschrubbt. Aber der Nikolaus braucht eine Brille, glaube ich.
Der hat einfach die anderen Stiefel gefüllt! Das kann ich mir nur so erklären, dass er die schon fix und fertig vorbereitet und im Kleiderschrank versteckt hatte und ihm dann erst relativ spät eingefallen ist, dass einen vollen Stiefel zu putzen eine ziemlich sinnfreie Angelegenheit ist. Merke für nächsten Dezember: erst putzen, dann füllen.
Und das kleine Schlau'le hat auch sofort beim Aufstehen bemerkt, dass da noch irgendwo ein Stiefel sein muss ^^
Den zweiten davon haben wir am Wochenende bei REWE abgegeben, heute kann man ihn unter "Vorlage" des passenden Zweiten gefüllt abholen. Man darf gespannt sein!
Fiona war nach dem Begutachten der vollen Stiefel der Überzeugung, dass der Papa das gemacht haben muss. Ich sagte, dass der Nikolaus heute Nacht da war, während sie geschlafen hat. Ganz vehement blieb sie bei ihrem Papa-Standpunkt und erklärte mir, als ich kurz vor'm Aufgeben war: "Der Nikolaus war dis nich! Der hat nich geklopft!"
Recht hat sie. Hausfriedensbruch, wenn er nicht mal klopft!

Und das letzte Bild erklärt Nicht-Eltern, warum sich Eltern manchmal nicht angemessen über eine Vielzahl schokoladiger Geschenke für ihren Nachwuchs freuen bzw. warum das gequälte Grinsen keinem echten weichen kann, selbst wenn man gerne würde. Nichts gegen euch! Aber Eltern haben bei allem, was das Kind tut, eine ganze Folge actio=reactio im Kopf.
Ein Beispiel: Weihnachten, ein Kind stolpert in der Nähe eines Tisches.
Ansich nicht schlimm. Nix passiert, steh wieder auf. Weiter geht's.
Eine Mama hingegen sieht nicht nur das Kind stolpern, sondern es sich am Tischtuch festhalten, woraufhin die Weihnachtsgans nochmal fliegen lernt, der Rotkohl und die Klöße lawinenartig hinterher kommen, das Rotweinglas von den aufspringenden Tischgästen mitgerissen wird und sich ebenfalls den Gesetzen der Schwerkraft fügt. Um die möglichen Folgen eines weihnachtlichen Stolperers nicht in der Notaufnahme des Kinderkrankenhauses auszusitzen, wird sie mit Lichtgeschwindigkeit und den Superkräften eines "Bauerwenschers" (Powerranger!) das Lauflernkind abfangen, bevor es auch nur in die Nähe eines Tischtuches kommt. Und alle umsitzenden Nicht-Eltern (noch nicht, harhar) denken sich: "Äh?! Was hat die denn? Fallen gehört zum Laufenlernen doch dazu..."
Nicht ganz so dramatisch gestaltet sich die Sache mit den Schokoladengeschenken. Ein kleines ist kein Problem. Auspacken und möglichst ohne Silberpapier Haps machen. Weg.
Aber wenn da ein süßer kleiner Rudolph, ein Mini-Weihnachtsmann und ein Schneemann aus dem braunen Gold im Schuh stehen, muss man möglichst zeitnah alle 3 auspacken und anbeißen. Könnte ja sein, das der Rentierpo anders schmeckt als der Kopf vom Weihnachtsmann...

Unsere 7 Sachen möchte ich euch nicht vorenthalten, hier sind sie:


Fazit: Windowcolor ist eine Schweinerei und noch nichts für kleine Mäuse. Wenn Mama aber ein Bild für das Mäusefenster damit zaubert, ist Windowcolor wieder ganz toll. Der Bär hat auf seinem rechten Fuß eine kleine helle Stelle, die mich - solange es den Bär gibt - daran erinnern wird, dass ich der Trocknungszeit auf der Packung nicht geglaubt und den Fingertest angewandt habe ^^
Mit Locherkreisen aus schwarzem Papier einen Eulenbauch bekleben ist ein süßer Effekt. Nach gefühlten 200 Pünktchen kleben aber nicht nur Eule und Couch, sondern auch alle Finger zusammen. Nicht so gut gelaufen ist, wenn das eigene Eulenkind nach 10 Punkten die Lust verliert und Arbeit umschaufelt: "Mama bastelt alleine. Nono liest ein Buch."
Mitte: vor'm TV gepflegt ne Stunde chillen mit Beinen hoch ist so gut wie zwei Stunden länger schlafen am Morgen.
Die Krippe musste schon einiges an Witzen über sich ergehen lassen, von erhöhter Darmaktivität (Bläh-Mobil) bis hin zur nutzlosen Krippeschutzimpfung...Nona hat's ganz besonders auf die kleine Lampe mit Schalter abgesehen. Die erleuchtete zwischenzeitlich auch schon ihren Bücherschrank und wurde nur auf hartnäckiges Nachfragen wieder nach Bethlehem gebracht.
Zum Bild unten links: vergesst das ganze teure Badespielzeug! Schwimmpuppen, Entchen, Spritztiere. Ein Kitty-Kopf tut's völlig! Unsere Seifenspenderkitty ist jetzt nämlich im Einsatz. Um an die Seife im Hals zu kommen, muss man den Kopf abziehen. Arme Kitty ist nun völlig kopflos, aber beschweren kann sie sich eh nicht, hat ja keinen Mund ^^
Man sollte nicht meinen, wie viel Wasser da rein passt! So viel, dass ein fasziniertes Kleinkind sich damit beschäftigen kann, bis es Schwimmhäute an Händen und Füßen bekommt...
Unten rechts: der kleine Schlagzeuger greift sich regelmäßig die Truhe seiner Holzeisenbahn und Papas (echte!) Sticks oder Besen und begleitet mich dann auf der Trommel mit einem flockigen Marsch, während ich auf dem Akkordeon "Stille Nacht" spiele...
"aaaalles schläääft....parapapampam"