Dienstag, 13. Dezember 2011

What a day

Alle guten Dinge sind 3!
Ihr wartet sicher schon auf neue Skandale aus der Plätzchen-Küche, aber sorry, diese Woche muss ich euch leider enttäuschen ^^
Vorsichtshalber nur die Hälfte aller Zutaten zusammengemixt (ok, statt 0,5 Eier habe ich dann doch das ganze genommen...Mach mal aus einem Glibber zwei Glibber, ohne, dass alles daneben landet!), damit nicht zu viel wegzuschmeißen ist, falls es wieder schief geht.
Mit nur einer Messerspitze Backpulver entstand diesmal aber ein Blech voller formschöner, leckerer Plätzchen (ich habe ein einziges (!) probiert ausnahmsweise, die Waage gehört erschossen), das nach dem Besuch meiner Mama, Oma und Nichte nahezu leergefegt war. Na wenn das kein Kompliment ist...Und weil's so gut geklappt hat, wurden am Sonntag gleich nochmal welche gebacken :) Den meisten Spaß hatte das Nono-Kind beim Dekorieren, denn wenn ich mal kurz weggeschaut habe, pflückte sie die eben so sorgfältig hindekorierten Smarties wieder ab und sie wanderten direkt in den Mund...



Ach, und falls jemand das (grobe) Rezept braucht ;)

Dem kleinen Weihnachtsmarkt wurde am Wochenende ebenfalls ein Besuch abgestattet.
Jedesmal, wenn wir dort vorbeifahren (und das ist oft, der Markt liegt auf dem Weg zur Kita), sagt sie:
"Nono war hier! Weihnachtenmarkt! Nono hat Enten geangelt!"
(wahlweise: "Engel geantet" - sind alle Buchstaben drin, das passiert mit Wörtern im Mixer)


Beim Enten-Angeln mit Cousine Jenny haben wir dieses Mal nicht gerade das große Los bzw. die große Ente gezogen.
Im "echten Leben" würde man für den Ramsch nie 5€ (10 Mark!) ausgeben, aber das Schöne an der Sache ist ja das Angeln, gar nicht mal unbedingt der Gewinn. Es gab eine Barbie, die von außen noch ganz gut aussah. Doch bei näherer Betrachtung fiel ihr nahezu ohne Berührung erst ein Bein und danach ein Arm ab. Die leicht orange Haarfarbe rührt daher, dass nur einige wenige blonde Härchen rund um den Schädel eingepiekt wurden und der restliche Kopf sozusagen nacktes Plastik ist, was durch die blonden, zum Zopf gebundenen Strähnchen durchschimmert. Das Püppchen wiegt in Etwa so viel wie eine leere Cola-Büchse und hat keine Schuhe an. Aber wir wollen uns ja nicht beschweren. Nachdem ihr mehrfach die Gliedmaßen abgefallen sind, verlor Fiona recht schnell das Interesse und es kam, wie es kommen musste: Asche zu Asche, Plastik in die Gelbe Tonne. Immerhin, der Plüsch-Wal ist cool! Er sitzt bei Barbie auf dem Schoß, damit ihr nicht fälschlicherweise denkt, er wäre ein 2x2m großer Hauptgewinn. Dosenwerfen ist ja immer so 'ne Sache. Man denkt: mit 3 Bällen den 6-teiligen Dosenturm umwerfen? So weit weg sind die ja nicht. Das schaff' ich locker. Kann doch zielen. Also her mit den Bällen.
Man wirft den Ersten: die oberste Dose fällt. Oh. Naja, der war zum Einwerfen.
Man wirft den Zweiten: eine der mittleren beiden Dosen fällt und die mittlere in der unteren Reihe. Ein Bowler würde sagen: S-P-A-R-E, die Königsdisziplin! Der Jackpot rückt in unerreichbare Ferne, denn jetzt ist es unmöglich, die letzten 3 Dosen mit einem Ball umzuwerfen.
Man wirft den Dritten: irgendeine der verbliebenen 3 Dosen fällt um.
Dann kommt er, der peinliche Moment, in dem der dicke Mann in seinem Weihnachtsmarktmobil schon dem nächsten die Bälle in die Hand drückt, dabei mit einer abfälligen Geste auf die Schlüsselanhänger zeigt und in deine Richtung bellt: "was davon..."
Konfrontiert mit unschönen Nachbildungen der Ice-Age-Figuren, Schildkröten mit blauen Panzern und anderen undefinierbaren Monstern im Mini-Format, überlegt man einen Moment, welches der Tiere das kleinste Übel darstellt und entscheidet sich dann für:
den Wal, der einer Rausch-Fantasie seines Designers entsprungen sein muss...

Aber nun zum eigentlich Thema dieses Posts: what a day! Dazu ein kleiner Ausholer:
als wir Sonntag Abend vom Verwandtenbesuch nach Hause gefahren sind, wurde mir plötzlich komisch in der Magengegend. Ich hatte dort weder Plätzchen gegessen noch süßes Wasser (Cola, Fanta, etc.) getrunken, nur eine Latte und vorher das große Mittagsmahl: Rouladen, natürlich ohne die sog. "Sättigungsbeilage", sprich: no carb, ohne Kartoffeln. Big Strunz is ja watching me.
Meine Mama sagte noch: "Ja, ja, mir ist auch schlecht. Morgen ist Montag...."
Aber mir war wirklich, wirklich schlecht. Es wurde immer schlimmer. Als wir nach ca. 20min endlich zu Hause waren (vorher noch ein kurzer Abstecher zum "Goldenen M", denn Kind sagte: "Bitte Pommes! Nono will Pommes essen!"), musste ich mich an das Garagentor anlehnen, um nicht umzukippen. Meine Mama, die gerade dabei war, das Nonokind in mein Auto einzuladen, überlegte es sich anders, als sie meine Gesichtsfarbe sah und sagte, ich solle mich erst mal kurz hinlegen, denn so könne ich nicht fahren.
Mit letzter Kraft schleppte ich mich also auf die Couch und ließ mir kurze Zeit später die Rouladen noch mal durch den Kopf gehen. Und nochmal. Und nochmal. Nach Hause gefahren worden. Kind schlafen legen lassen. Und nochmal. Und nochmal. Never ending story bis nachts um 4 - 11x Rouladen. So schnell möchte ich die erstmal nicht wieder essen...Aber immerhin ist die Waage jetzt wieder mein Freund ^^ Habe gestern also meinen schönen freien Tag, den ich eigentlich brauche, um die restlichen Unterrichtsstunden der Woche vorzubereiten, größtenteils im Bett liegend verbracht mit einem sehr, sehr lieben Nonchen, die sich ganz toll allein beschäftigt hat. Nur in ihrem Zimmer sah es zwischenzeitlich aus, als wäre ein mittelschwerer Tornado durchgefegt. Die Spur der Verwüstung zog sich bis in's Schlafzimmer, wo sich dann Bibi&Tina-CDs mit Taschenlampenbüchern und Zwiebackkrümeln paarten. Als ich sie bat, ihre Socken von der Couch zu holen, weil kalte Füße kranke Kinder machen, erwiderte sie, die seien im Schrank. Zu schwach um verbalen Widerstand zu leisten, nickte ich nur müde und harrte der Socken, die da kommen mögen. Ich weiß nicht genau, wo in ihrem Schrank sie ihn gefunden hat, jedenfalls stand sie vor mir, statt Socken mit ihrem lapprigen, gelben Badesitz aus dem letzten Urlaub und sagte: "Aufblasen, bitte?" Als ich verneinte, runzelte meine 2-Jährige die Stirn und befahl streng: "Bobier! Bobier, Mama! Da, blasen!"
Ich vertröstete sie auf den Papa, der dann auch recht bald kam und das Ding mit Luft befüllte. Damit fuhr sie die folgenden Stunden ihre kuscheligen Passagiere fröhlich zwischen Kinder- und Schlafzimmer hin und her mit den Worten: "Wir fahren alle Boot. Tut Tut. Hasi, hinter mir sitzen! (sie steigt aus und wieder ein) Hier ist Nono wieder. Ich komm auch rein. Es geht looos!" Sehr süß!


Gestern Abend war ich dann wieder halbwegs unter den Lebenden. Heute ist es allgemein schon wesentlich besser, aber nach 3 Stunden Unterricht (davon einer Generalprobe für's Konzert mit 12 [in Worten: z-w-ö-l-f] Melodikaschülern aus der 1.Klasse) hatte ich solche Kopfschmerzen, dass ich dachte, er zerspringt in tausend Teile. Nun war auch noch in Fionas Kita Weihnachtsfeier. Sie ließ sich durch nichts dazu überreden, den einstudierten Schneeflöckchen-Weißröckchen-"Tanz" mit zuckersüßen, gebastelten Flockenröckchen und -hütchen mitzutanzen. "Mama, Arm-Arm! Bei Mama bleiben." Obwohl ich mich im großen Turnraum strebermäßig in die erste Reihe gesetzt hatte, damit das Kind mich ganz dicht dran sieht und dann vielleicht doch mittanzt, war absolut nix zu machen. Da die vorderen Plätze, wie schon zu Schulzeiten, nicht zu den begehrtesten gehörten, saß ich eine Weile allein da. Und wer setzt sich neben mich? Genau, der Zonk. Die eine Mutter, die ich mit Abstand am Wenigsten leiden kann. So eine unangenehme, schnodderige Person! Kann nur motzen! Die süßen Hasen und Raupen tanzten sich da vorne einen ab und ihr - nennen wir ihn Paul - hatte zwar einen Hut auf, aber bis die Vorstellung endlich begann, keinen Bock mehr auf Schneeflöckchen. Sie filmte die Vorstellung mit ihrem Handy und laberte doch wirklich die ganze (!) Zeit dazwischen: "Paul, nu mach schon! Los, jeh hin jetz! Ick will aber, dass du tanzt. Die andan tanzen doch ooch alle! Jetz jeh doch hin, Mensch, und hör uff zu flenn'!" Zack, Lied vorbei. Paul blieb stur. Schön, dass auf allen in die Familienchroniken eingehenden Videos der umsitzenden Eltern, deren Kinder zum ersten Mal vor Publikum tanzten, die genervte Stimme von Pauls Mutter mit drauf ist. Da freut sich das Mama-Herz.
Zu spät kommende Eltern platzten "hallo-hier-bin-ich-was-geht" während des Tanzes in den Turnraum und latschten frech quer über die "Bühne". So kam es, dass manche Schneeflöckchen vor lauter Staunen den Mund nicht zu kriegten und die Drehungen vergaßen, woraus der Tanz im Wesentlichen bestand. Sachen gibt's!
Nach der Vorstellung gingen Eltern, Kinder und Erzieher in den Gruppenraum. Dort standen 2 Tischchen mit vielen Mini-Stühlen. Als alle saßen (und - neben mir, ihr ahnt es bereits: wieder Madame Höruffzuflenn), sagten die Erzieherinnen, wir Eltern könnten jetzt unsere Tassen rausholen. Kaffee und Tee stünden bereit. Tassen?! Links und rechts neben mir fing es an, in den mitgebrachten Handtäschchen zu wühlen. Jedes Elter, bzw. manchmal auch nur jedes Elternpaar, hatte eine Tasse vor sich stehen. Nur Frau Müller hat mal wieder nichts mitbekommen, obwohl sie die mit Abstand größte "Handtasche" dabei hatte. Tassen?! Janz toll. Wenn Dr.Strunz und ein verärgerter Magen mir schon die Plätzchen verbieten, wollte ich meinem knurrenden Magen wenigstens einen Kindergarten-Kaffee anbieten. Zu dem sollte ich aber unfreiwillig später noch kommen...
Es gab kleine Geschenke von den Kindern an ihre Eltern (bemalte Sterne mit Glitzer als Baumschmuck, herzallerliebst) und kleine Geschenketütchen von den Erziehern an die Kinder; mit Pixi-Buch von der Weihnachtsgeschichte, Schokolade, einem Weihnachts-Kärtchen und oberniedlichen Ballerina-Hausschuhen für die Mädchen bzw. Bob-der-Baumeister-Handschuhen für die Jungs.
Pauls Mutter textete währenddessen unentwegt ihren Sohn zu. Paul tu dies Paul tu das Paul tu dies nicht Paul tu das nicht. Paul geh bauen die anderen Kinder bauen doch auch alle Paul komm her. Paul nicht rennen Paul nicht kleckern. Ihr 2-Jähriger filterte ihre Informationen scheinbar mit großer Sorgfalt: Paul bauen komm rennen tu kleckern. Das tat er jedenfalls. Er rannte. Er rannte andere Kinder an oder um, bis die Tratschtante schließlich jäh aus ihrem Gespräch mit der Freundin gerissen wurde, weil sie von einer anderen Mutter hörte: "Paul, hör auf zu hauen!"
Sie blubberte vor sich hin in ihren Kaffee, bei mir kam an: "Ick gloob, jetz jehts los, wa. Macht die meen Paule an...."
Paule rannte kurz darauf auch meine Nono um, die zwar kein Horn, aber eine rote Stelle unter'm Auge davon getragen hat. Sie weiß schon, warum sie sich bei den anderen Kindern lieber weitestgehend raushält.
Diese gesamte Veranstaltung heute hätte ein Kamerateam filmen und später ungekürzt und ungeschnitten als neue Folge von "Mitten im Leben" o.ä. Nachmittagsverblödungssendungen ausstrahlen können.
Mit zum Himmel schreienden Kopfschmerzen und einem Loch im Magen machten wir uns auf den Nachhauseweg. Nono wollte statt der Winterstiefel unbedingt ihre Ballerinas anbehalten (nach dem Auspacken lief sie zu ihren Erzieherinnen und sagte höflich: "Vielen Dank!" *knutsch*). Also gut, wir müssen ja nur in's Auto und in die Wohnung. Der Kopf wurde bei jedem Schritt schlimmer und piekte so, dass ich die Augen immer kurz zumachen musste. Als ich sie wieder öffnete, blinkte mich die Tankanzeige meines lieben VWs an. Mist, vergessen! Hoffentlich ist es heute gerade billig. Durch die Weihnachtsfeier schön im Berufsverkehr gelandet, rollten wir in Zentimeterschritten die 7km Richtung Heimat. Kurz vor zu Hause las ich den Diesel-Preis an der Tankstelle: 1,31€! Nix wie rauf. Und ist noch nicht mal voll: 1 Auto vor mir. Da die Bezahl-Schlange in der Tankstelle aber ziemlich lang aussah, nahm ich Fiona mit ihren Ballerinas auf dem Arm mit rein. 5 genervte Leute vor mir, 2 hinter mir und eine fast panische, sehr junge Kassiererin hinter'm Tresen, die alle Anwesenden fragte, wer bar bezahlen kann. Ich nicht. Die Barzahler zahlten, der Rest musste warten, denn alle Kartenlesegeräte hatten gleichzeitig den Geist aufgegeben. Wer nun aber schon getankt hatte, war ein bisschen am Arsch, um's mal direkt zu sagen. Du kannst ja da nicht einfach weg! Das Fräulein telefonierte und vertröstete die Wartenden, dass es etwa 10min dauern würde, bis jemand die Geräte repariert hat. Meine Ballerina auf dem Arm wurde schwer und meine Kopfhaut musste schon Risse haben, nach dem, wie es sich anfühlte.
Was dann folgte, befürchtete ich.
Merke: wenn es sich vermeiden lässt, nimm nie ein kleines Kind mit in eine Tankstelle.
"Nono Bummibärchen haben?" - "nein"
"Nono Ssokolade haben?" - "nein"
"Nono Lutssa haben, bitte?" - "nein"
"Nono dis haben?" - "nein, hier geht man her um Benzin zu kaufen für das Auto. Sonst nichts."
"Nono will runter!" - "nein"
"Doch!"
Ich setzte sie auf die geschlossene Glasdach-Truhe mit dem Eis. Dumme Idee.
"Nono Eis haben?" - "nahaaaiiiinn"
Die Kassiererin bot für die Kartenzahler in spe kostenlosen Kaffee an. Immerhin!
Blöd nur, dass die ganze Grabbelware in Tankstellen genau auf Augenhöhe eines Kleinkindes liegt. Das ist doch volle Absicht! Nahezu kein Erwachsener kann sich einen Twix-Riegel kaufen, ohne einen Hexenschuss dazuzubekommen (buy one, get one free...) oder wenn er sich noch problemlos bücken kann, sind mindestens die Augen so schlecht, dass er ohne Brille von so weit oben den überzogenen Preis nicht lesen kann. Für Fiona war es das Zucker-Paradies schlechthin. Wohin sie sah, nur bunte Riegel und süße Versuchungen. Sie schleppte eine Tüte nach der anderen an, die Leute grinsten schon. Irgendwann kratzte ich mein letztes Bargeld zusammen und wollte ihr notgedrungen eine Tüte Gummibärchen kaufen. Als wir uns an die Kasse stellten, winkte die Kassiererin ab und sagte, das gehe auf's Haus. Geschlagene 25 min und gefühlte 50 halbe, an meiner Jacke klebende Gummitiere später, funktionierten die Geräte wieder. Als Dank für ihre Geduld, bekam Prinzessin F. noch ein Überraschungsei und wir konnten endlich nach Hause fahren. Und ich kann erst wieder klar denken, seitdem die Aspirin tut, wozu sie erfunden wurde. Ein Hoch! Jetzt ruft die Couch. Gute Nacht!

P.S. Heute haben unsere am Wochenende gebastelten Schneeflocken der bunten Herbstdeko an der Wohnungstür den Platz streitig gemacht. Ergebnis: Glitzerstaub in der ganzen Wohnung. Wenn das der Papa sieht...ui ui ui ^^

2 Kommentare:

  1. Sie ist einfach wundervoll! Schöne Sachen die ihr immer erlebt, auch wenn es ein wenig anstrengend ist, sich durch deine langen Texte zu kämpfen ^^

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  2. Danke, liebe Maja! Ich selbst bin kein großer Fan von kurzen Posts, da ist der Lese-Spaß immer so schnell vorbei. Dafür gibt's ja bei Nono nicht täglich, sondern immer nur 1-2x pro Woche was zu lesen, was man sich aufheben kann für Zeit auf der Couch mit Laptop, Tee & Keksen :)

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