Eigentlich wollte ich am Montag einen 7-Sachen-Post schreiben. Noch eigentlicher wollte ich gestern unsere Halloween-Bilder posten. Und am Eigentlichsten wollte ich aufschreiben, was das Nono-Kind gerade so alles Herrliches loslässt. Meine iPhone-Notizblock-App ist praktisch im Dauereinsatz und permanent geöffnet. Das Handy klebt und schmiert und riecht nach Zwiebeln, Knoblauch und Basilikum, weil ich ihre Aussprüche sofort festhalten muss, egal wobei ich gerade bin.
(Der große Koch bin ich gewiss nicht, Fähigkeiten beschränken sich auf: "Fleisch kurz anbraten. Gießen Sie 300ml Wasser und 50ml Sahne dazu. Dann rühren Sie das Pulver ein und schieben die ganze Sache für 30min in den Backofen..." ABER heute habe ich gekocht. Jawohl! Nach einem Rezept von Frau Schlitzie, deren weltbeste Tomatensauce diesen Titel wirklich verdient hat! Danke für's Teilen!)
Ich ärger mich grün und blau, wenn ich überlege, was sie gesagt hat, was ich mir unbedingt merken wollte und es mir ne Stunde später dann einfach nicht mehr einfallen will... Ich muss mein Brain schon in der Früherziehung oft genug joggen lassen, denn da käme das "Moment, wartet kurz, der Spruch war cool, das schreib ich mir kurz auf *tipp*" nicht so gut...
Das ständige Aufschreiben hat nun aber zur Folge, dass mein digitaler Notizblock im Handy gut gefüllt ist und gebloggt werden will.
Heute Morgen in der Mittwochskita:
9.00 Uhr Unterrichtsbeginn. Keiner da außer mir und einem neuen Bällebad *grrr*
9.05 Uhr höre ich die Tür zum Vorraum aufgehen, kindererwartend rufe ich raus: "Kommt rein!" und sehe dann zwei verlegene 5-Jährige, die seitlich zu Boden guckend im Türrahmen stehen bleiben.
Ich: "Oh, seid ihr nur zu zweit?"
Kinder: "Ja."
Ich: "Wo ist denn eure Gruppe?"
Kinder: "Oben. Die kommen nicht."
Ich: "Und eure Erzieherin? Kommt die?"
Kinder: "Nein."
Ich (langsam skeptisch): "Seid ihr hier zum Musikunterricht?"
Kinder: "Nein. Wir sollen was fragen."
Ich: "Was wollt ihr denn fragen?"
Kinder: "Wissen wir noch nicht."
Öh?! Sekunden später kommt ihre Erzieherin rein mit den Worten:
"Ey, ihr Pappnasen! Ihr solltet nur gucken, ob die Musiklehrerin da ist. Wir warten oben auf euch!!"
Tja, ist schon schwierig, wenn man was fragen will und gar nicht so richtig weiß, was.
Ging mir in der Schule in manchen Fächern auch so. Ich wollte die Chemielehrerin wirklich gerne was fragen, um Interesse zu bekunden und meine mündliche Mitarbeitsnote zu verbessern, aber ich wusste einfach nicht, was!
Chemie und ich sind leider nie Freunde geworden. Irgendwas ganz Simples und Grundlegendes muss ich in der 8.Klasse vers
Jedenfalls haben mich ihre Fragezeichen so geärgert (jaaa, schlimm genug, dass ich's nicht wusste! Die Fragezeichen sagten provokativ zu mir: "Hä?! Hä?! Hä?! Warum hast du da nichts hingeschrieben?! Hä?! *schubs*), dass ich während des Testes/der Klausur begonnen habe, selbst Fragezeichen hinter die Aufgaben zu setzen, die ich nicht beantworten konnte. Sozusagen als Pöbelei in ihre Richtung à la "Was soll denn bitte die Frage? Hä?! Hä?! *zurück schubs* Ende vom Lied war, dass ich mich gut fühlte (Hab ich's ihr aber gezeigt! Ha!) und sie sich ärgerte. Ich dachte, wenn ich das Fragezeichen selbst schreibe, kann sie es nicht mehr machen. Denkste! Wütende, motzige Ausrufezeichen hat sie hinter jedes einzelne meiner Fragezeichen gemalt. In Rot! Das waren unsere Unterhaltungen: ?! ?! ?!
Und ich bin mir sicher, die Aktion hat mich einen, wenn nicht sogar zwei Notenpunkte gekostet. Aber man muss schließlich Opfer bringen. Chemie war das erste Fach, das weichen musste, als man in der 12. ein bisschen aussortieren durfte. Denn laut Facebook saß ich ja eh nur im Chemieunterricht, weil ich wartete, dass etwas explodiert ^^
Und jetzt könnt ihr mal lachen - als ich letztes Jahr in der Gesamtschule gearbeitet habe und Musiktests der 7.Klassen korrigieren musste (natürlich mit einem roten Stift, ha!), habe ich manchmal auch Fragezeichen gesetzt. Kleine, mittlere, große, gerade oder schiefe Fragezeichen (je nach Qualität der restlichen Antworten, z.B. Wie lang ist eine Viertelnote? "5cm?!" *aaaaaaaaaaaaaaahhhhhhh*) und ich habe dabei ganz fest an meine Chemielehrerin gedacht :)
Aber halt, wie ist das jetzt wieder passiert? Ich wollte eigentlich gar nichts von Chemie erzählen, sondern von Nona!
Ihr Wortschatz explodiert regelrecht (oh, und wieder Chemie! Menschenskinder!). Mit jedem Tag wird es auffallend mehr. Ich habe manchmal das Gefühl, es ist ihr ein innerstes Bedürfnis, alles zu kommentieren, was sie sieht, macht, isst und was andere machen/machen sollen.
Heute im Auto:
Die Ampel sprang auf Grün, ich rollte langsam ein paar Meter geradeaus, musste als Linksabbieger aber warten und den Geradeaus-Verkehr durchlassen. Nono: "Fahr weiter, Mama!"
Einige Minuten später tönte es aus den hinteren Sitzreihen: "Schneller, Mama!"
Heute haben wir den Laternenstab mit in die Kita genommen für den Martinsumzug am 11.11.11. Nona nahm ihn in die Hand, schwang das Lämpchen am Stil bedeutungsschwer hin und her und sagte (wirklich wahr!): "Hex hex" Soviel zum Namen dieses Blogs. Mehr als berechtigt, wenn ihr mich fragt.
Gestern haben wir beim Autofahren diskutiert. Es ging nicht um schneller oder langsamer bzw. weiter fahren oder an roter Ampel anhalten, sondern um Sonne und Mond. Wir fuhren der untergehenden, orangeroten Sonne entgegen,
Nona sagte: "Ooh, der Mond ist da!"
Ich: "Nein, das ist die Sonne."
Sie: "NEIN, Mama! Der Mond ist das. Da!"
Ich: "Noni, das ist die Sonne. Es ist doch noch hell, guck mal raus! Wenn der Mond kommt, ist es dunkel draußen. Der macht kein so helles Licht."
Es ging noch eine Weile so weiter. Am späten Abend, es war schon dunkel draußen, gingen wir noch mal raus. Sie sah den Mond und kommentierte ihn mit den Worten: "Da, Mama! Die Sonne...."
Das gehörte, glaube ich, auch in die Kategorie "war Spaß!".
Als wir morgens auf dem Weg in die Kita am Bahnhof vorbeigefahren sind, lief dort ein Mann mit einem großen Bagpackerrucksack.
Das Kind zeigte raus und sagte: "Guck mal, ein Hirsch!" Wer weiß, warum...
Bei ihren Töpfchensitzungen wird ja immer gelesen. Erfolgreiche Sitzungen setzen vernünftige Lektüre voraus. Nur angucken reicht nicht, meistens folgt dem Hinsetzen ein: "Mama, vorlesen! Bitte lesen!" Als sie schon eine ganze Weile gethront und ich langsam wirklich ernsthaften Hunger bekommen hatte (vor dem Frühstück!), bat ich sie, aufzustehen. Da guckte sie mich böse an und sagte ganz ernst: "Nein, Mama. Ich lese auch!"
Jawoll, mein Kind.
Eine Story noch vom Wochenende: gegen 10 wurden wir wach (ja, meistens ein Langschläferkind *strike*), es roch nach Croissants und anderen Leckereien vom Bäcker. Kind kommentierte das mit: "Mama, aufheben! (aufstehen) Fische Bötchen!"
So, jetzt wünsche ich euch schöne Träume und vertage das weitere Notizblockerleichtern auf morgen.
Guts Nächtle!
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AntwortenLöschenDir is klar, dass ich als studierter chemieingenieur jetz mit dem kopf schüttel muss? Weitere worte dazu möchte ich mir dann doch lieber ersparen. Obwohl ich ich folgendes doch sagen möchte: hätt ich das schon zu schulzeiten gewusst, hätt ich mich anstatt in mathe in chemie neben dich gesetzt. In mathe scheint das ja ganz gut früchte getragen zu haben!!!
AntwortenLöschenIch hoffe dir is bewusst, dass ich aus gründen der allgemeinbildung und weil du ein gutes vorbild für dein kind sein möchtest, dir nochmals das aufstellen von chemischen reaktiongleichung näher bringen muss.
Ich bitte um verständnis...��
aaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhh ^^
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